Bildnachweis: Standortagentur Tirol

Gründungen

GründerInnen können künftig Euregio-weit auf maßgeschneiderte Services zugreifen.

Eine Million Euro für Unternehmensgründungen in Euregio

06.03.2017
Tirol, Südtirol und Trentino investieren gemeinsam in Gründung neuer Unternehmen, EU unterstützt Maßnahmen mit über 750.000 Euro.

In Tirol, Südtirol und dem Trentino bieten Standortagentur Tirol, IDM und Trentino Sviluppo maßgeschneiderte Services und Strukturen an, mit denen Firmengründungen (Startups) und Ausgründungen aus bestehenden Unternehmen (Spin-outs) gefördert werden und mit denen die Startup-Ökosysteme der einzelnen Landesteile gezielt auf- und ausgebaut werden. Ab Februar 2017 bündeln die Einrichtungen ihre bestehenden Angebote und nutzen bestehende Strukturen Regionen übergreifend. „Ziel ist, bis Mitte 2019 ein nachhaltiges Startup-Ökosystem in der Euregio erfolgreich aufzubauen und ein interregionales Startup-Netzwerk mit mindestens 100 aktiven Mitgliedern zu schaffen. Dabei sollen in den drei Euregio-Landesteilen insgesamt mindestens 300 Projekte initiiert bzw. begleitet werden, die zu mehr als 80 Gründungen und über 100 Kooperationen führen werden. Zudem sollen mehr als 60 Investoren in ein Netzwerk integriert werden. Die Europaregion Tirol soll damit als ‚Gründerland‘ auf europäischer Ebene entwickelt werden“, erklären dazu Südtirols Landeshauptmann Arno Kompatscher, Tirols Wirtschaftslandesrätin Patrizia Zoller-Frischauf und der Wirtschaftslandesrat des Trentino, Alessandro Olivi. Um diese Ziele zu erreichen, haben die Länder Tirol, Südtirol und das Trentino für die kommenden zweieinhalb Jahre knapp über eine Million Euro für entsprechende Services für GründerInnen budgetiert. 752.000 Euro davon fließen über das Interreg-Programm Österreich-Italien der EU wieder zurück in die drei Landesteile. Koordiniert und angeboten werden die GründerInnen-Services von Standortagentur Tirol, IDM und Trentino Sviluppo. „Wir möchten also eine alpine Makroregion schaffen, in der sich die jeweiligen öffentlichen Dienstleistungsorganisationen vernetzen, um Synergien zu schaffen und den Unternehmen jeweils das anzubieten, worin sie gut sind“, sagt der Trienter Wirtschaftslandesrat, Alessandro Olivi. „Es gilt, Doppelgleisigkeiten zu vermeiden und gemeinsame Forschungsprojekte und solche zum Technologietransfer zu entwickeln.“ „Mittelfristig zielen die Maßnahmen auch darauf ab, den Unternehmergeist in der Euregio zu stärken und der Gründerszene zu mehr internationaler Sichtbarkeit zu verhelfen. Mit den Angeboten für angehende Unternehmer innerhalb der Euregio im Umfang von einer Million Euro gehen die drei Länder finanziell in Vorleistung“, erklärt Landeshauptmann Arno Kompatscher.

Regionale Kompetenzen zu internationalen Erfolgen bündeln
In den einzelnen Ländern bieten die Standortagentur Tirol, IDM Südtirol und Trentino Sviluppo Services zur Stärkung des Wachstums und der Entwicklung von Unternehmen, wie Beratungen, Coachings und Workshops, Gründerwettbewerbe, zum Ausbau von Netzwerken und dem Zusammenführen von Unternehmen und Investoren. Diese Leistungen können künftig Gründer Euregio-weit in Anspruch nehmen. „Gründer werden von der ersten Geschäftsidee über die Entwicklung des erfolgversprechenden Geschäftsmodells bis hin zum Erreichen der Markt- und Investorenreife unterstützt“, erklärt Wirtschaftslandesrätin Zoller-Frischauf. Start-ups und Spin-outs werden gezielt mit bestehenden Unternehmen in der Euregio verknüpft, etwa um Geschäfts- und Entwicklungspartner zu finden und um den reibungslosen Know-how-Transfer zwischen ihnen und bereits etablierten Unternehmen zu erleichtern.
Dazu zählt auch, neuzugründende Unternehmen gezielt mit Business Angels und Investoren zu vernetzen. Nicht zuletzt sollen auch die in den drei Landesteilen bestehenden Investorennetzwerke überregional zu möglichen Investments informiert und angeregt werden.
„Im Namen der drei Länder hat sich die Standortagentur Tirol erfolgreich im Interreg-Programm der EU um entsprechende Fördermittel bemüht. Es ist uns gelungen, die maximal mögliche Förderquote von 75 Prozent auf die anfallenden Kosten aus Mitteln der EU bewilligt zu bekommen, sodass in den kommenden zweieinhalb Jahren Dreiviertel des Budgets von Brüssel wieder retour in die Haushalte der Länder Tirol, Südtirol und das Trentino fließen“, freut sich der Geschäftsführer der Standortagentur Tirol, Harald Gohm. In den vergangenen Jahren hat sich die Standortagentur Tirol umfangreiches Know-how bei der Forcierung innovationsorientierter Gründungen aufgebaut, auf das nun Gründer in der gesamten Euregio zurückgreifen können.
„Wir freuen uns über dieses sehr konkrete Projekt, bei dem die drei Länder der Euregio eng zusammenarbeiten und ihre Stärken, Mittel und ihr Know-how bündeln, um den gemeinsamen Wirtschaftsstandort weiterzuentwickeln. Dabei bringt jeder Partner spezifische Kompetenzen mit, die er sich bei der Begleitung von Start-ups und bei der Unterstützung ihres Wachstums in den letzten Jahren erarbeitet hat. Für Südtirol gilt das vor allem für die Begleitung in der Wachstumsphase mit einem gezielten Accelerator-Programm für Teams, die auf Kapitalsuche sind. Dieses Programm erlaubt es, schneller am Markt zu wachsen“, sagt Hansjörg Prast, Direktor von IDM Südtirol. „Die Trentino Sviluppo AG, die dem Land Trentino gehört, ist bei uns Ansprechpartner für die Business Location, das Standortmarketing, die Entwicklung von Produktionsketten und strategischen Clustern, die Innovation in den Betrieben, die Internationalisierung und systemische Maßnahmen im Zusammenhang mit Immobilien und Investitionen“, erklärt der Direktor der Trentino Sviluppo, Mauro Casotto. „In unseren sechs Business Innovation Centers sind 120 Unternehmen mit insgesamt 750 Mitarbeitern tätig. Außerdem verfügen wir über zwei Innovationszentren: der Cleantech- Inkubator ‚Progetto Manifattura‘ und ‚Polo Meccatronica‘ für Projekte des Typs Industry 4.0. Von deren Erfahrungen können in Zukunft auch die Euregio-Nachbarorganisationen profitieren. Einen weiteren Beitrag können wir mit unserem Forschungssystem und dem Labor für Produktentwicklung ‚Prom Facility‘ leisten“, sagt Casotto.

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