Bildnachweis: Standortagentur Tirol

Innovation

Betonten die enorme Bedeutung von Wasserstoff für die Energiewende: Marcus Hofer (GF Standortagentur Tirol), Landeshauptmann Anton Mattle und Magdalena Lindl (Clustermanagerin Hydrogen Austria) (v.l.)

Wasserstoff-Expert:innen diskutierten in Tirol

27.02.2023
Expert:innen aus ganz Österreich versammelten sich am 23. Februar 2023 zur ersten "Hydrogen Austria"-Jahresveranstaltung im Congress Igls in Tirol. Das Clusternetzwerk "Hydrogen Austria" startete vor rund einem Jahr unter dem Dach der Standortagentur Tirol und versammelt bisher über 60 der wichtigsten Player im Bereich Wasserstoff in Österreich.

Teilnehmer:innen wie Veranstalter waren sich einig: Die erste „Hydrogen Austria“-Jahresversammlung in Tirol war nicht nur ein kräftiges Lebenszeichen der österreichischen Wasserstoffwirtschaft, sondern markierte auch den Startschuss für ein entschlossenes Handeln beim Ausbau der zukunftsweisenden Technologie in Österreich.

Anton Mattle, Landeshauptmann von Tirol, betonte in seiner Eröffnungsrede die große Bedeutung von Wasserstoff in der Energiewende: „Wasserstoff spielt eine entscheidende Rolle bei der Dekarbonisierung der Wirtschaft, sowohl in der Industrie als auch im Bereich der Mobilität.“ Dabei zeigte sich der Tiroler Landeshauptmann stolz auf Vorzeigebeispiele im eigenen Land: Die Firma MPREIS nehme hier mit ihrem Wasserstoff-Projekt eine Vorreiterrolle ein, habe selbst einen Elektrolyseur in Betrieb genommen und starte demnächst mit dem Betrieb eigener wasserstoffbetriebener Brennstoffzellen-Lkw. Dass Tirol zudem der Nabel der nationalen „Hydrogen Austria“-Clusterarbeit ist, zeuge von der Vorzeigerolle, die Tirol im Bereich der Wasserstoffwirtschaft einnehme.

Auch Mario Gerber, Landesrat für Wirtschaft, Tourismus und Digitalisierung lobt die Standortagentur Tirol als Netzwerkknoten: „Ich bin stolz, dass der Cluster in der Standortagentur Tirol angesiedelt ist. Die Energiekrise können wir nur überwinden, indem wir die Energiewende schaffen und gemeinsam an einem Strang ziehen. Der ‚Hydrogen Austria‘-Cluster ist ein Beispiel für ein gelungenes Miteinander, bei dem Expert:innen aus der Forschung mit Praktikern aus der Wirtschaft zueinander finden. Kommunikation ob der Zukunftsträchtigkeit dieser Technologie ist wichtig, aber wir müssen rasch in die Umsetzung kommen.“

„Hydrogen Austria unterstützt heimische Unternehmen in der Entwicklung von innovativen Produkten, Dienstleistungen und Verfahren mit dem Ziel die Abhängigkeiten von nuklearen und fossilen Brennstoffen zu reduzieren und die heimische Wirtschaft zu dekarbonisieren“, erklärte Clustermanagerin Magdalena Lindl (Standortagentur Tirol) die Intention von „Hydrogen Austria“.

Was Wasserstoff leisten kann und wo Österreich im Bereich der Wasserstofftechnologie steht, analysierten Keynote-Speaker wie Christian Weinberger, Strategy Adviser Green Hydrogen für Hydrogen Europe. Bei der Fachtagung präsentierten österreichische Unternehmen auch ihre zukunftsweisenden Leuchtturmprojekte, wie u.a. Wien Energie GmbH oder die Voestalpine AG.

Alexander Trattner, Geschäftsführer und wissenschaftlicher Leiter der HyCentA Research GmbH mit Sitz in Graz - seit 2005 der einzigen Wasserstoff-Forschungseinrichtung in Österreich – referierte über den Stand der Wasserstoff-Forschung. Hier sei man in Österreich sehr gut aufgestellt: „Seit den 1970er Jahren wird in Österreich rund um die TU Graz bereits im Bereich Wasserstoff geforscht. Da ist organisch viel gewachsen und wir verfügen über eine gute Labor- und Prüfinfrastruktur.“

Trattner plädierte für mehr Dynamik beim Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft in Österreich: „Jetzt muss man den nächsten Schritt gehen! Das Thema pressiert und wir brauchen ein finanzielles Commitment der Ministerien, um die Bereiche von Förderungen und Innovation weiter zu stärken.“ Es brauche technologische und sektorale Offenheit gegenüber dem Thema Wasserstoff. Alle erneuerbaren Energieträger müssten schnellstmöglich ausgebaut und zu Marktreife gebracht werden in allen Sektoren: Mobilität, Industrie und Energie.

Die abschließende Diskussion mit Thomas Bürgler (voestalpine AG), Arno Gattinger (BMK), Michaela Leonhardt (Wien Energie), Sarah Löschl (BMAW), Manuela Prieler (WIVA P&G) und Radisa Nunic (Worthington), zeigte, wie wichtig es ist, für den Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft an einem Strang zu ziehen. Der Schlüssel dafür liege in Kommunikation, Austausch und Vernetzung. Die Rolle der Politik werde darin bestehen, die bestmöglichen Rahmenbedingungen zu schaffen. All dies stelle eine gewisse Herausforderung dar. Mit einem Kraftakt aller Beteiligten sollte dieser aber bewältigt werden können.

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