Bildnachweis: Standortagentur Tirol

Innovation

Die Teilnehmer:innen des Amethyst-Projektpartner-Treffens besuchten auch die Elektrolyse-Anlage von MPreis in Völs.

AMETHyST-Vertreter:innen diskutierten Wasserstoff-Lösungen für die Alpen

11.10.2023
Wie gelingt der Hochlauf der Wasserstoff-Wirtschaft in alpinen Regionen? Dieser Frage widmeten sich kürzlich die Teilnehmer:innen am Amethyst-Projektpartner-Treffen in Innsbruck. Sie tauschten neueste Erkenntnisse aus, informierten sich über den Stand der H2-Wirtschaft in Tirol sowie Österreich und besuchten die Wasserstoff-Anlage von MPreis in Völs.

Die Abkürzung Amethyst steht für „A MultipurposE and Transsectorial Hydrogen SupporT for decarbonized alpine Territories“. An diesem von der Europäischen Union geförderten Projekt wirken sechs Pilotregionen aus fünf europäischen Ländern mit.

Als einer der Projektpartner lud die Standortagentur Tirol kürzlich zum Projektpartner:innen-Treffen nach Innsbruck. Die Teilnehmenden informierten einander über ihre Projektfortschritte. Außerdem nutzen sie die Möglichkeit, sich noch stärker zu vernetzen. Und sie besichtigten die Wasserstoff-Anlage von MPreis in Völs.

Investmentkosten als Hindernis

Wasserstoff bietet hervorragende Möglichkeiten, die Dekarbonisation in alpinen Regionen voranzutreiben, waren sich die Projekt-Beteiligten einig. Aussichtsreiche Anwendungsmöglichkeiten seien u.a. die Speicherung von überschüssiger Energie sowie die Mobilität. Aktuell sei Wasserstoff jedoch noch nicht konkurrenzfähig, da in der Herstellung zu teuer. Außerdem fehle es an politischem Willen, die Wasserstoffwirtschaft in den Alpen hochzufahren.

Im Rahmen von Amethyst wurde in den vergangenen Monaten eine Umfrage unter zahlreichen Stakeholdern durchgeführt, um zu erheben, wo diese die größten Chancen und Hindernisse für Wasserstoff-Anwendungen in den Alpen sehen. Es zeigte sich, dass der Großteil der Stakeholder überzeugt ist, dass Wasserstoff-Anwendungen enormes Potenzial beinhalten. Als einer der aussichtsreichsten Bereiche wird die Mobilität gesehen.

Als größte Hindernisse des Hochlaufs der Wasserstoff-Wirtschaft in den Alpen sehen die Befragten die hohen Investmentkosten sowie das Fehlen klarer Strategien und Regulatorien auf nationaler und lokaler Ebene. Zudem gebe es oftmals sehr strenge Sicherheitsvorschriften für die Anwendung von Wasserstoff, welche nicht das tatsächliche Risiko widerspiegeln.

H2-Wissensplattform

Um den Hochlauf der Wasserstoff-Wirtschaft zu ermöglichen, brauche es öffentliche Investments. Außerdem müssten Anreize geschaffen werden, in Wasserstoff zu investieren. Nicht zuletzt sei es notwendig, regulatorische Vorgaben zu vereinfachen. Es gelte, ein System von Angebot und Nachfrage aufzubauen. Dazu sei es auch nötig, adäquate Trainings für Fachpersonal anzubieten.

Aktuell arbeiten die Amethyst-Projektpartner:innen daran, eine Online-Wissensplattform aufzubauen. Diese wird eine Übersicht bestehender und geplanter Wasserstoff-Projekte in den Alpen enthalten. Zudem wird daran gearbeitet, politischen Entscheidungsträger:innen Entscheidungsgrundlagen für den Einsatz von Wasserstoff in alpinen Regionen an die Hand zu geben.

Im Rahmen des Amthyst-Projektpartner:innen-Treffens lernten die Teilnehmenden die Tiroler Wasserstoffstrategie kennen. Außerdem wurden sie mit verschiedenen H2-Projekten bekannt gemacht, die es in Tirol und Österreich bereits gibt. Am Programm stand zudem ein Besuch der Wasserstoffanlage beim Tiroler Lebensmittelhändler MPreis.

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