Bildnachweis: Standortagentur Tirol

Initiative Materialtechnologie

Werden den Technologiestandort Tirol mit der Initiative Materialtechnologie weiter stärken: vlnr. Dr. Henrietta Egerth (Geschäftsführerin FFG), Tirols Wirtschaftslandesrätin Patrizia Zoller-Frischauf, Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle, Rektor Tilmann Märk (Universität Innsbruck), Rektor Wilfried Eichlseder (Montanuniversität Leoben) und Dr. Harald Gohm (Standortagentur Tirol).

Medieninformation: Standort Tirol präsentiert Initiative Materialtechnologie (FOTO/VIDEO)

22.08.2013
Alpbach, Technologiegespräche: Tiroler Wirtschaft erhält mit Unterstützung von Land und Bund Zugriff auf Spitzenforschung für materialgetriebene und prozessorientierte Produktinnovationen.

Das Land Tirol setzt den Investitionsreigen im Bereich Forschung und Technologie fort und baut in Zusammenarbeit mit dem Bund das Innovationspotenzial des Standortes bei industriellen Schlüsseltechnologien aus. Konkret stellt die öffentliche Hand im Rahmen der Initiative Materialtechnologie 3,58 Millionen Euro an Mitteln für materialgetriebene Produktinnovationen zur Verfügung. Diese gehen zum größten Teil an Forschungsprojekte, welche Tiroler Unternehmen ab sofort in Kooperation mit dem Materials Center Leoben (MCL) durchführen können, sowie in Form einer Anschubfinanzierung an das neue Material Center Tyrol an der Universität Innsbruck.


BM Töchterle lobt vorbildliche Initiative für Wissenstransfer
Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle betonte im Rahmen des Technologiebrunches der Standortagentur Tirol beim Europäischen Forum Alpbach: „Die Tiroler Initiative im Bereich Materialtechnologie ist vorbildlich, weil sie jenen Wissenstransfer stärkt, mit dem wir Österreich an die Forschungsspitze der EU führen wollen. Der Weg von Forschungsergebnissen bis zur Markteinführung von Produkten kann in Tirol und Österreich mit Hilfe von fachspezifischen Wissenstransfer-Schnittstellen wie dem Material Center Tyrol der Universität Innsbruck deutlich beschleunigt werden. Gleichzeitig ist die Initiative ein wichtiges integrierendes Element zur Abstimmung bei der Schwerpunktsetzung der heimischen Forschung und Entwicklung und trägt damit zur Profilbildung bei. “ Konkret wird das Material Center Tyrol für komplexe F&E-Fragestellungen der Tiroler Wirtschaft im Bereich der Materialtechnologie an der Universität Innsbruck interdisziplinäre Teams zusammenstellen und koordinieren oder Kooperationsprojekte mit dem Leobener K2-Zentrum MCL im Bundesförderprogramm COMET initiieren und begleiten. Im Rahmen entsprechender COMET-Projekte stellt der Bund zusätzlich zur bereitgestellten Landesförderung Mittel in doppelter Höhe zur Verfügung.


LRin Zoller-Frischauf: „Festigen eine unserer Stärken und unterstützen Wirtschaft bei Forschung und Technologie.“
„Damit wir Tirol auch zu einem Technologie- und zu einem Forschungsland machen konnten, dafür ist die Vernetzung von Wirtschaft und Wissenschaft mit besonderem Augenmerk auf die angewandte Forschung das Erfolgsrezept. Dafür braucht es die richtigen Rahmenbedingungen und das richtige Umfeld und diese Verantwortung nehmen wir in Tirol sehr zielstrebig wahr. Erst kürzlich hat die Tiroler Landesregierung drei weitere regionale Kompetenzzentren, die es nur in Tirol gibt, an den Start gebracht“, erklärte die Tiroler Wirtschaftslandesrätin Patrizia Zoller-Frischauf in Alpbach und verwies auch auf aktuelle Forschungs-Auswertungen der Statistik Austria. „Allein die Tiroler Wirtschaft hat ihre Forschungsausgaben von 2009 bis zum Jahr 2011 um neun Prozent auf rund 416 Millionen Euro gesteigert. Und mit insgesamt 5.019 Beschäftigten im Bereich Forschung und Entwicklung hat Tirol nun erstmals die 5000er-Marke überschritten. Hier haben wir in 2 Jahren um 10% zugelegt.“ Wobei es auch bemerkenswert ist, dass in Tirol knapp 60% aller Beschäftigten im Bereich Forschung und Entwicklung in Unternehmen tätig sind. „Mit unseren neuen Investitionen im Bereich der Materialtechnologie unterstützen wir die Wirtschaft dabei, den eingeschlagenen Kurs beizubehalten und wir festigen damit gleichzeitig eine unserer Stärken“, sagte die Landesrätin. Das Land Tirol stellt für das Material Center Tyrol sowie für Projekte von Tiroler Unternehmen im K2-Zentrum MCL Mittel in der Höhe von bis zu 1,2 Millionen Euro zur Verfügung.


Material Center Tyrol (MCT) und Materials Center Leoben (MCL): Anwendungsforschung bei beispielsweise Oberflächenfunktionalisierung, Dünnschichttechnologie und Leichtbaudesign
Unter Patronanz von BM Karlheinz Töchterle und Landesrätin Zoller-Frischauf unterfertigten die Rektoren der Montanuniversität Leoben und der Universität Innsbruck während des Technologie-brunches die entsprechende Vereinbarung zur Kooperation. „Die neue Technische Fakultät an der Universität Innsbruck positioniert sich beeindruckend schnell - ich freue mich auf eine gute Zusammenarbeit, deren Stärke darin liegen soll, dass wir unsere Arbeitsgebiete zukünftig partnerschaftlich und inhaltlich koordiniert abstimmen, um sie in weiterer Folge effektiv zu ergänzen“, berichtet Univ.-Prof. Dr. Wilfried Eichlseder, der Rektor der Montanuniversität Leoben und Gesellschafter des Materials Center Leoben. „Dieses Projekt knüpft die Bande zur heimischen Industrie noch enger. Damit sind wir für zukünftige komplexe Aufgabenstellungen bestens gerüstet“, so Eichlseder weiter.

Konkrete Optionen für die Wirtschaft zeigt der Rektor der Universität Innsbruck, Univ.-Prof. Dr. Tilmann Märk auf: „Vor Ort in Innsbruck wird das MCT anwendungsorientierte Forschung im Bereich der Materialtechnologie, der Oberflächenfunktionalisierung und der Dünnschichttechnologie bieten. Arbeitsgruppen an der Universität Innsbruck stehen zur Verfügung, um beispielsweise Materialverhalten zu simulieren und zu modellieren, um Herstellungsprozesse zu optimieren, um neue Materialien zu entwickeln oder Oberflächen mit Hilfe von Beschichtung oder Nanotechnologie zu funktionalisieren. In Kooperation mit Leoben können die Tiroler Unternehmen zum Beispiel zur virtuellen Material-, Prozess- und Produktentwicklung, zur Hochpräzisionsfertigung, zur Werkzeugtechnologie oder dem Leichtbaudesign forschen.“ Desweiteren würde das Material Center Tyrol das Innsbrucker Lehrangebot nach dem Bedarf der Wirtschaft mitgestalten. Ansprechpartner für interessierte Unternehmen sei das transidee, Transferzentrum der Universität Innsbruck, welches das Material Center Tyrol erfolgreich zur Förderung beantragt hat und nun koordiniert.


Klein- und Mittelbetriebe: Mit Werkstofftechnologie in Zukunftsbranchen reüssieren
Bei der österreichweiten Verteilung der Patentanmeldungen aus dem Unternehmenssektor und der öffentlichen und kooperativen Forschung in industriellen Schlüsseltechnologien aus den Jahren 2000 -2010 kommen im Bereich Werkstofftechnologie 14,7 Prozent der Anmeldungen aus Tirol. Das macht die Werkstofftechnologie hinter der Industriellen Biotechnologie mit 28,4 Prozent der österreichischen Patentanmeldungen zur zweitstärksten industriellen Schlüsseltechnologie in Tirol. Das Anliegen zum weiteren Ausbau kommt aus der Wirtschaft selbst: Der Cluster Mechatronik Tirol der Standortagentur Tirol begleitet und unterstützt die Initiative ebenso wie die F&E-Plattform der Industriellenvereinigung Tirol.

Mit dem Material Center Tyrol soll der Zugang zur wissenschaftlichen Expertise rund um Materialtechnologien nun insbesondere auch für die Tiroler Klein- und Mittelbetriebe – beispielsweise aus der Metall- und Oberflächenverarbeitung oder dem Maschinenbau - erleichtert werden. Sie brauchen dieses Know-how, um in Zukunftsbranchen wie den Umwelttechnologien und der Medizintechnik oder als Zulieferer dieser Branchen reüssieren zu können“, informiert Dr. Harald Gohm, der Geschäftsführer der Standortagentur Tirol. Der Sprecher der F&E-Plattform der Industriellenvereinigung Tirol, Dr. Werner Ritter, unterstreicht: „Eine hohe Kompetenz in der Ver- und Bearbeitung von Werkstoffen macht unsere Betriebe wettbewerbsfähig. Bei der Kenntnis von und Zusammenarbeit mit Forschungseinrichtungen stehen aber gerade Klein- und Mittelbetriebe vor großen Herausforderungen. Mit Hilfe des Material Center Tyrol als kompetenter Beratungsstelle können sie diese Herausforderungen künftig meistern.“


Ceratizit mit 600 Patenten und Empfehlung zur Kooperationsforschung für KMU
Ein Tiroler Unternehmen mit breitem Erfahrungsschatz in Forschung und Entwicklung und bei der Zusammenarbeit mit der universitären Forschung ist die Ceratizit Austria GmbH. Das Tochterunternehmen der Plansee Gruppe entwickelt, produziert und vertreibt innovative Hartmetalle und Werkzeugsysteme für die spanende Fertigung sowie für Anwendungen, die eine hohe Verschleißfestigkeit erfordern. Beim Technologiebrunch präsentierte Ceratizit Produktneuheiten wie den Wendeschneideplattenbohrer MaxiDrill 900 der mit nur einer Plattentype bestückt wird sowie das Multifunktionswerkzeug EcoCut in drei neuen Hartmetallsorten in Kombination mit einer neuartigen Colourful Code-Beschichtung zur Erhöhung der Leistung. Als ein auf Innovationen fokussiertes Unternehmen sieht sich die CERATIZIT in der Pflicht, seinen Kunden Wettbewerbsvorteile zu verschaffen. Aus diesem Grund wird kontinuierlich in die Entwicklung von Produkt- und Prozessinnovationen investiert, die sich u.a. in mehr als 600 Patenten darstellt. Die F&E-Abteilungen kooperieren dabei je nach Thema ständig auch mit Universitäten und Forschungseinrichtungen, die in vielen Bereichen ausgezeichnet eingerichtet sind. Mit dem Materials Center Leoben verbindet die CERATIZIT eine ständige Zusammenarbeit in verschiedenen Bereichen wie z.B. der Beschichtungstechnik sowie der Materialentwicklung von Vollhartmetallrundstäben. Der Zugewinn sind Know-how und ein wertvolles Netzwerk, das auch über Projektlaufzeiten hinaus besteht. So kann auch für Klein- und Mittelbetriebe die Zusammenarbeit mit dem Material Center Tyrol und dem Materials Center Leoben nur empfohlen werden.

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