Bildnachweis: Standortagentur Tirol

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CUBIC, arbas Tirol gGmbH und die Standortagentur Tirol haben sich der Herausforderung gestellt und gemeinsam drei jungen Menschen die Chance für einen Auslandsaufenthalt gegeben.

Erfolgreiches Pilotprojekt für Lehrlinge in Tirol umgesetzt: Erstmals konnten Lehrlinge in Teilqualifizierung und Verlängerter Lehre über Erasmus+ ins Ausland gehen.

21.08.2025
Während der Berufsausbildung wertvolle Erfahrung in einem anderen Land sammeln? Das ist für viele Jugendliche über Erasmus+ möglich und wird gefördert. Für drei Tiroler Lehrlinge war das bisher alles andere als selbstverständlich. Denn sie absolvieren eine individuelle Lehrform, also eine Teilqualifizierung (TQ) oder eine Verlängerte Lehre (VL). Ein Pilotprojekt, initiiert von CUBIC in Kooperation mit arbas Tirol gGmbH und der Standortagentur Tirol machte es nun möglich. Erstmals konnten Jugendliche, während einer TQ oder VL ins Ausland gehen. Melanie, Sascha und Leonardo haben die Chance wahrgenommen und waren fünf Wochen in einem Betrieb in Norwegen zum Lernen und Arbeiten.

Für eine gewisse Zeit ins Ausland zu gehen, braucht neben Mut immer auch eine gute Planung im Vorfeld. Besonders für Jugendliche mit einer Behinderung, einer Lernschwierigkeit oder wie hier bei zwei Lehrlingen, mit gesundheitlichen Einschränkungen und damit dem Anspruch auf Assistenz während der Ausbildung über die Berufsausbildungsassistenz, bedarf es im Vorfeld einer sorgfältigen Organisation, sicherer Finanzierung und noch detaillierteren Planung.

CUBIC, arbas Tirol gGmbH und die Standortagentur Tirol haben sich der Herausforderung gestellt und gemeinsam drei jungen Menschen die Chance für einen Auslandsaufenthalt gegeben.

Armin Mayr, MA, GF Verein CUBIC, freut sich sehr, dass das Pilotprojekt zu Stande kam, weil “die Zielgruppe fand bisher im Erasmus+ Programm kaum Berücksichtigung. Uns war es aber besonders wichtig genau diesen Jugendlichen auch eine Auslandserfahrung zu ermöglichen. Dafür haben wir nach Kooperationspartner gesucht und sie mit arbas Tirol und der Standortagentur Tirol gefunden. Entstanden ist ein Vorzeigeprojekt, das hoffentlich nur der Startschuss für viele Folgeprojekte war!“

Ähnlich sieht das Mitinitiatorin und Fachbereichsleiterin Berufsausbildungsassistenz bei arbas Tirol, Mag.a Birgit Haslinger, ins Ausland zu gehen, um dort für ein paar Wochen zu arbeiten, braucht neben guter Planung auch Mut. Besonders für unsere Lehrlinge ist es wichtig, dass das im Vorfeld sehr gut geplant ist. Gemeinsam mit Cubic und der Standortagentur Tirol und der Kofinanzierung durch die AK Tirol und das Land Tirol wurde es möglich.“

arbas Tirol hat die Lehrlinge Melanie, Sascha und Leonardo im Rahmen der verpflichtenden Berufsausbildungsassistenz bereits im Vorfeld bei ihren Lehrausbildungen begleitet und sie gefragt, ob sie mitmachen wollen. „Unsere Lehrlinge haben Mut bewiesen und sich der Herausforderung gestellt. Es ist großartig zu sehen, dass wir junge Menschen dabei unterstützen konnten, Hürden zu überwinden und über sich hinauszuwachsen,“ freut sich Mag.a Birgit Haslinger über die Teilnahme der Jugendlichen.

Die Kooperation habe gezeigt, wie es geht, und den Jugendlichen so erstmals einen Auslandsaufenthalt ermöglicht, „durch eine ausreichende Finanzierung war eine sozialarbeiterische Begleitung sichergestellt und gut vorbereitet. Nur diese Begleitung vor Ort gab den Jugendlichen dann die Sicherheit tatsächlich am Pilotprojekt teilzunehmen,“ führt Mag.a Birgit Haslinger aus.

Für die Planungen im Rahmen der Erasmus+ Einreichung und die damit in Verbindung stehende Förderung war die Standortagentur Tirol verantwortlich. Sie unterstützt Unternehmen bei der Umsetzung von Erasmus+ Projekten. „Allen jungen Menschen Auslandserfahrung zu ermöglichen, also auch für eine Zielgruppe, die bisher nicht stark vertreten war, war für uns eine große Motivation, alles uns Mögliche beizutragen, um das Projekt gelingen zu lassen,“ sagt Dr. Marcus Hofer, GF Standortagentur Tirol.

Er appelliert weiter, „ich kann Unternehmen und Lehrlinge nur auffordern mitzumachen. Das Netzwerk und die Erfahrungen, die wir jetzt durch das Pilotprojekt haben, helfen uns, vermehrt Hürden abzubauen und alle jungen Erwachsenen dabei zu unterstützen neue Erfahrungen zu sammeln.“

Zusammenfassend sind alle Partner stolz, dass dieses Projekt so gut gelungen ist und freuen sich sehr über die Fortschritte der Jugendlichen. „Die Kooperation, die intensiven Planungen und die sozialarbeiterische Begleitung haben sich ausgezahlt,“ sagt Armin Mayr, MA, die Jugendlichen haben sich persönlich und beruflich wahnsinnig positiv weiterentwickelt. Sie sind mit gestärktem Selbstvertrauen zurückgekommen. Und genau darum ging es uns – den Jungen eine gute Zeit und positive Erfahrungen zu ermöglichen!“

Darüber hinaus ist Dr. Marcus Hofer überzeugt, „nicht nur die Jugendlichen entwickeln sich dabei weiter, auch die Unternehmen profitieren von den Erfahrungen und Lernerfolgen, welche die Jugendlichen mitbringen. Das ist von großer Bedeutung für die Unternehmen und für den Wirtschaftsstandort.“

„Das Projekt hat gezeigt, dass mit guter Planung und Unterstützung echte Inklusion am Arbeitsmarkt möglich ist. Das macht Mut, weiterzumachen,“ zeigt sich Mag.a Brigit Haslinger abschließend motiviert für zukünftige Projekte.

Videolink zum Imagevideo über den Aufenthalt in Norwegen:

Der Verein CUBIC hat in einem Video die Erlebnisse der Woche zusammengefasst und die Jugendlichen und alle Beteiligten interviewt.

https://youtu.be/kYKgr_GNaN0

 

Nähere Infos und Finanzierung:

Steinsholt / Norwegen - 05.05. von 08.06.2025

Finanzierung über Erasmus+ EU Programm, kofinanziert durch AK Tirol und Land Tirol

 

Steckbrief Jugendliche:

Melanie - 21 Jahre, 3. Lehrjahr in TQ als Köchin. Ausbildungsbetrieb: Sportresort Hohe Salve GmbH, Hopfgarten

Sascha - 19 Jahre, 3. Lehrjahr in VL als Koch. Ausbildungsbetrieb: Alten- Wohn- Pflegeheim Seniorenheim Wörgl

Leonardo - 20 Jahre, 2. Lehrjahr in TQ als Restaurantfachmann. Ausbildungsbetrieb: Kinderhotel Laderhof GmbH, Ladis

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