Bildnachweis: Standortagentur Tirol

Horizon Europe: EIC Accelerator

26 Mio. Euro Innovations-Förderung für vier österreichische Start-ups

08.11.2022
EIC Accelerator von Horizon Europe - 26 Millionen Euro für hochinnovative Start-ups

Mit dem ‚European Innovation Council (EIC) Accelerator‘ Programm soll Europas erfolgversprechendsten Innovatoren zum internationalen Marktdurchbruch verholfen werden. Aus den aktuellen Einreichungen im Juni 2022 werden insgesamt 75 Unternehmen finanziert, vier davon aus Österreich: Alpine Quantum Technologies GmbH (Innsbruck), AVVie GmbH (Wien), Celeris Therapeutics GmbH (Graz) und Lithos Crop Protect GmbH (Ennsdorf). Die geförderten Unternehmen wurden auf dem Weg zur Förderung von den Expertinnen und Experten der FFG durch Webinare, Coachings und ein speziell auf das Auswahlverfahren angepasstes „Interview Training“ begleitet und unterstützt. Auch im Vorfeld haben die Programme von FFG und aws, wesentlich mitfinanziert durch das BMAW, einen entscheidenden Beitrag geleistet, dass diese unternehmerischen Ideen zu ihrer Entfaltung gelangen konnten.

Das besondere an den Finanzierungen im EIC Accelerator ist, dass sie neben einem Förderanteil zusätzlich auch einen Eigenkapital-Anteil umfassen können, eine sog. ‚Blended Finance‘-Finanzierung; der Eigenkapitaleinstieg erfolgt dabei durch den EIC Fund, der eigens für diesen Zweck etabliert wurde und ähnlich wie ein Venture Capital Fonds funktioniert, aber genau dort unterstützen soll, wo die private Finanzierungsinitiative noch nicht ausreicht. Ziel ist es, dass die allerbesten technologiebasierten Ideen sehr rasch wachsen können, und zwar in Europa. Jedes einzelne Projekt erhält relativ hohe Förder-bzw. Finanzierungsvolumina, damit die Unternehmen die Produktentwicklung abschließen und den internationalen Markteinstieg schaffen. Im konkreten Fall werden bis zu 26 Millionen Euro EU-Finanzierungsmittel (Förderungen plus Equity-Anteile) in Aussicht gestellt - wobei die endgültige Höhe des Equity-Anteiles erst nach Abschluss der nun folgenden Due Diligence-Verhandlungen feststehen wird.

Die nächsten Einreichmöglichkeiten für Österreichs beste Innovatoren beim EIC Accelerator sind für Jänner, März, Juni und Oktober 2023 vorgesehen. Die Expertinnen und Experten der FFG beraten und unterstützen interessierte Unternehmen dabei.

Link zum Infosheet der FFG: https://bit.ly/32bGdr8

 

Die geförderten österreichischen Unternehmen (in alphabetischer Reihenfolge)

- Alpine Quantum Technologies GmbH (AQT)
Die Innovation ist die Umsetzung eines ersten europäischen Cloud-Zugangs für die Quantencomputer der AQT. Mit seinen Systemen hat AQT bereits relevante Anwendungen im Bereich der Chemie, Finanzen (Portfolio-Optimierung, Risiko-Management) und Cybersecurity umgesetzt.
Die Innovation basiert auf Forschungen in Innsbruck und wurden in der Gründungsphase von der Universität Innsbruck, der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, der Industriellenvereinigung Tirol, der FFG, der AWS, sowie der Standortagentur Tirol unterstützt.
Die EIC-Förderung ermöglicht es AQT, seine europäischen Quantencomputer sowohl besser als auch schneller für internationalen Kunden zur Verfügung zu stellen, skalierbaren Umsatz merklich voranzutreiben, und das europäische Quantenökosystem ganzheitlich zu beschleunigen.
Link: https://www.aqt.eu

- AVVie GmbH
AVVie entwickelt eine Herzklappe zur minimal invasiven Korrektur der Mitralklappeninsuffizienz, eine Erkrankung an der 2-3 % der Weltbevölkerung leidet. Die Konzepterstellung und die erste Patenteinreichung erfolgten 2015 im Rahmen des PRIZE Programms des Austria Wirtschaftsservice (AWS). Kurz darauf wurde AVVie als Spin-off der medizinischen Universität Wien gegründet und ab 2017 durch das AWS pre-Seed und Seed Förderprogramm unterstützt. Allergosan hat sich als kompetenter Investor sehr früh an der Entwicklung beteiligt. Die Prototypenentwicklung und erste Tests wurden durch eine FFG-Basisprogramm-Förderung realisiert.
Mit der EIC Förderung wird AVVie den innovativen Mitralklappen-Stent „Mitral Butterfly“ klinisch einsetzen können und so den Übergang von der Entwicklung zur Marktreife ermöglichen.
Link: https://angelvalve.com

- Celeris Therapeutics GmbH
Die Innovation ist eine AI-basierte Plattform, die neuartige Medikamentenlösungen aufspürt. Ergebnis sind neue chemische Verbindungen, die besonders relevant für unheilbare Krankheiten wie Parkinson, Alzheimer und Krebs sind. Der Mechanismus dieser Verbindungen unterscheidet sich stark von konventionellen Medikamenten, wodurch gänzlich neue Therapien den Weg zur Anwendung beim Patienten finden können.
Die Innovation basiert auf Forschungen rund um die Gründer Christopher Trummer und Jakob Hohenberger. Sie wurden in der Gründungsphase sowohl von den FFG-Basisprogrammen als auch mittels aws-Seed-Finanzierung unterstützt.
Durch die EU-Förderung wird es Celeris ermöglicht, in einer makroökonomisch schwierigen Situation stark zu wachsen. Sowohl technologisch als auch betriebswirtschaftlich, durch die Erweiterung von Partnerschaften mit großen Pharmakonzernen wie Merck KGaA und Boehringer Ingelheim. Durch die zusätzlichen Gelder für das bislang größte EIC-Projekt in Österreich wird sowohl der Forschungs- und Entwicklungsstandort in Österreich als auch das internationale Partner- und Vertriebsnetzwerk beschleunigt aufgebaut.
Link: https://celeristx.com

- Lithos Crop Protect GmbH
Die innovative, patentierte „Micro Dispenser Technologie“ bildet die Basis, um die pheromonbasierte ‚Verwirrmethode‘ in Ackerkulturen einfach und großflächig anwenden zu können. Diese Methode ist die weltweit nachhaltigste Anwendung von Schädlingsbekämpfung, und bietet daher einzigartige Produktvorteile: sprühbar, einfach anzuwenden, sicher, ungefährlich für alle Nicht-Ziel-Organismen und die Umwelt, keine Resistenzbildung und sowohl in konventioneller als auch biologischer Landwirtschaft einsetzbar. Das sichert gleichzeitig einerseits die Versorgung mit gesunden Lebensmitteln als andererseits die Biodiversität.
Durch die EU-Förderung wird der Grundstein dafür gelegt, diese Technologie für verschiedene Anwendungen gegen unterschiedliche Schädlinge einzusetzen.
Link: https://www.lithosprotect.at

 

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Quellennachweis: APA-OTS
 

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