

3 2 1
4
5
6 7 8
0116
STANDORT
Thema: [ INFORMATIONSTECHNOLOGIENTIROL ]
Das ERP Booklet der SIS Consulting GmbH wurde im Rahmen der ERP Future Messe an der Hochschule München
veröffentlicht und stellt 162 Enterprise Systems und 146 Anbieter aus dem DACH-Raum übersichtlich gegenüber. Die Markt
übersicht über Leistungsfelder und Schwerpunkte der ERP-Anbieter ermöglicht eine schnelle Orientierung bei der Suche
nach geeigneten Anbietern und eine solideVergleichbarkeit. Die bereitgestellten Rahmendaten unterstützen bei der Markt-
sondierung und grenzen so aufwendige Recherchen ein. Das Booklet gibt‘s kostenlos unter
www.erp-booklet.com.Enterprise Systems Marktübersicht: ERP Booklet 2016 veröffentlicht
FAKTEN. NEWS.
[ Thema: ITTirol ]
Im Zuge des Ausbaus des österrei-
chischen Fachhochschulsektors wurde
der zukunftsträchtige Masterstudiengang
„Smart Connected Products – Engineering
& Management“ an der FH Kufstein Tirol
mit 30 Studienplätzen imVollausbau be-
rücksichtigt. Der neue Studiengang, der –
vorbehaltlich der Akkreditierung – Studie-
rende als Master of Science in Engineering
(MSc) berufsbegleitend ab Herbst 2017
ausbilden wird, bedient ein Spezialfeld an
der Schnittstelle zwischen Ingenieurskunst
und IT.
Die Smartphone-
Zahlungslösung Blue
Code des Innsbrucker
Unternehmens Secure
Payment Technologies
wurde von den Lesern des
Branchenmagazins „BusinessHandel“ zum
„Top Produkt Handel 2016“ in Bronze
gewählt. Das sei eine Belohnung für den
konsequentenWeg, den man gegangen sei,
freut sich Geschäftsführer Michael Suitner
(im Bild). Derzeit können Kunden an über
9.000 Kassen in Österreich kontaktlos
mit Blue Code bezahlen. „2016 wollen
wir nach Deutschland expandieren und
weitere Partner von unserer praktischen
Alternative zur Bar- oder Kartenzahlung
überzeugen“, kündigt Suitner an.
M
eistens ist es so, dass eine
Idee, die bei einer Tas-
se Glühwein diskutiert,
bei der zweiten verbessert und bei
der dritten perfektioniert wird, am
nächsten Tag nicht umgesetzt wird.
Bei dem Start-up mycard war das
nicht der Fall. Zugegeben, CEO Ale-
xander Pohler und Michael Schlech-
ter hatten öfters über Bergbahnen,
Skitickets und e-Commerce gespro-
chen. Am Wiener Christkindlmarkt
wurde es 2013 aber konkret, besser
gesagt, es wurde mycard, eine App,
mit der das Skiticket einfach und
schnell gebucht werden kann.
„Buchungstools existieren zwar
auf den Seiten der Bergbahnen, das
Engagement ist aber gering, mehr
daraus zu machen“, sagt Schlechter.
Die Begründung sei, so der mycard-
Mitgründer, dass „eh niemand on-
line kaufen würde“. Was Schlechter
anders sieht, speziell glaubt er an die
mobile Anwendung. Gemeinsammit
Entwicklern der Firma Bluesource
und der Universität Innsbruck wur-
de – unterstützt über eine FEI-För-
derung des Landes Tirol – die iOS
App entwickelt, im Dezember vorge-
stellt, getestet und im Jänner 2016
in den App-Store gestellt. Nach dem
Download der kostenlosen App und
Profilerstellung bekommt man eine
Keycard zugeschickt – mit dem Kar-
tencode aktiviert man quasi seinen
Skipass, bucht bequem und schnell.
Die Warteschlange beim Ticketkauf
kann nun getrost links liegen gelas-
sen werden. Die Keycard öffnet die
Drehkreuze aller mycard-Partner.
Bislang sind sechs Bergbahnen mit
an Bord, die ihre Tickets online stel-
len.
Das mycard-Team sieht sich noch
in der Lernphase, Feedback von
Usern ist erwünscht und wird in die
Verbesserung der App eingebracht.
Die Hauptaufgabe liegt derzeit in der
Weiterentwicklung (mycard auch für
Android, Buchen auch über Home-
page …) und in der Vermarktung.
Wobei letztere nicht auf den Win-
ter begrenzt ist, die Erweiterung für
sommerliche Freizeitaktivitäten ist
schon geplant. Doch noch weiteres
Potenzial schlummert in der my-
card, Echtzeit-Wetterdaten, wichtige
Infos zu den Skigebieten und Ver-
gleichsmöglichkeit der Ticketpreise
sind schon im Angebot. „Stellen Sie
sich vor. Ein Wintertag, tolles Wetter,
herrlicher Schnee – und als mycard-
User bekommen Sie via Smartphone
die Nachricht, dass heute im Skige-
biet in Ihrer Nähe zwei Stunden nur
zehn Euro kosten“, denkt Schlechter
laut, räumt aber sofort ein, dass die
Preisgestaltung Sache des Skigebiets
sei. Über die Idee kann man aber
bei einer Tasse Glühwein durch-
aus diskutieren. Oder bei zwei …
Infos:
www.mycard.at]
Mit der mycard lässt man dieWarteschlange beimTicketkauf links liegen.
Foto: istock
Warten ist Schnee von gestern
Spontanes Skifahren, direkter Preisvergleich und kein lästiges Anstellen beim
Ticketschalter – die App des Tiroler Start-ups mycard macht‘s möglich.
MehrTop-Betriebe aus dem Cluster
InformationstechnologienTirol finden
Sie
aufwww.standort-tirol.at/mitgliederMehr Info
[
]
Alles unter einem Dach
[ konkret GESEHEN ]
I
ch habe selbst Kinder und kann eines
sagen:Wenn man mit mehreren
Kindern auf Skiurlaub fährt, verzichtet
man sofort auf das Vor-Ort-Kümmern
um Leihski, Skipass etc., wenn es
mit Hilfe von digitalen Prozessen im
Vorfeld organisiert werden kann.“
Sven Thoenes greift auf persönliche
Erlebnisse zurück, wenn er erklärt,
in welche Richtung sein Engagement
als Co-Founder des Digital Solution
Providers „Speed-U-Up“ geht, nämlich
den digitalen Direktvertrieb von
Tourismusdestinationen anzukurbeln
und „digital pioneering“ zu betreiben.
E-Commerce-Erfahrung sammelte
Thoenes bei der Entwicklung von
Transaktionsportalen für Banken und
Börsen,Tourismus-Know-how beim
Münchner Beratungsunternehmen
Kapthon AG, von der auch die touristi-
schen Kunden – u.a. die TVBs Fügen-
Kaltenbach, Mayrhofen-Hippach oder
Wilder Kaiser – in die Speed-U-Up
übernommen wurden.
„Aufgefallen ist uns, dass Tourismus-
destinationen über ihreWebsites zwar
werben und kommunizieren, aber
kein E-Business betreiben“, berichtet
Thoenes.Warum aber soll der Gast
nicht direkt über das Portal eines TVBs
seine Tickets, Ausrüstung und Unter-
kunft, seine Skilehrer und Anreisemög-
lichkeiten organisieren und buchen
können? Da spreche nicht nur nichts
dagegen, sagt Thoenes, im Gegenteil
einiges dafür, könnten Destinationen
auf diesemWege doch Umsätze selbst
lukrieren, die sonst diverse Zwi-
schenhändler erhalten würden. „Für
das Geschäft direkt unter der Marke,
für alles unter einem Dach, benötigt
es aber unter anderem auch eine
Veränderung der Kommunikation, der
Organisation und der Technologie“,
hält Thoenes fest. Ein digitales Portfo-
lio, das Speed-U-Up anbietet – etwa
eine Kooperation mit der Mountain
News Corporation zur weltweiten
Streuung von web-optimierten Text-,
Bild- undVideo-Beiträgen – und das,
so das ehrgeizige Ziel, Ende 2017 von
50 auf den digitalen Bereich speziali-
sierten Mitarbeiter angeboten wird.
Info:
www.speed-u-up.atFoto:Andreas Friedle
SvenThoenes: „Digitale Services wer-
den die Urlaubsexperience verändern.“
Der Word-of-Mouth-Marketing-Spezialist Kjero lässt seine Community aktiv an der Produktvermarktung
teilhaben. Nun hat man die Produkttester-Auswahl mit einem eigens entwickelten Algorithmus automatisiert.
Ein exquisites Produkterlebnis
E
s liest sich fast wie ein Ein-
kaufszettel:
Fruchtgummis
mit Brause, jodiertes Salz, ein
Deo für Männer sowie ein würziger
Hartkäse. Nur, zahlen muss man bei
Kjero nichts, das aktuelle Angebot
ist zum Testen, ist gratis, außerdem
bekommt‘s nicht jeder. „Wir schaffen
ein Produkterlebnis in einem exqui-
siten Kreis. Mehr als 100.000 Kjero-
Experten testen und bewerten neue
Produkte, vor allem aber empfehlen
sie diese weiter, sprechen im Freun-
deskreis darüber“, beschreibt Stefan
Engl das Prinzip des Word-of-Mouth-
Marketing, welches das Innsbrucker
Unternehmen im Jahr 2010 in die
digitale Welt gebracht hat.
„Wir machen Mundpropaganda-
werbung planbar, umsetzbar und
messbar“, sagt Engl. Will etwa ein
Hersteller ein neues Shampoo te-
sten, werden über die Kjero-Platt-
form freiwillige Tester gesucht. „Die
User bewerben sich für die Tests, die
sie interessieren. Aus den Bewerbern
suchen wir die gewünschte Menge
nach bestimmten, auf das Produkt
passenden Parametern aus“, erklärt
Engl. Den Testern werden dann z.B.
zehn Shampoos zugeschickt, eines
für den Eigenbedarf, die anderen
für Freunde, mit denen darüber
geredet werden soll. „Den Stellen-
wert eines persönlichen Gesprächs
kann reine Produktwerbung nie er-
reichen“, weiß Engl. Rund um das
Produkt wird den Testern noch eine
Geschichte erzählt, diese können
sich über ihre Erfahrungen mit dem
Shampoo online mit der Kjero-Com-
munity austauschen. Das Feedback
wird von Kjero gesammelt, ausgewer-
tet und für den Kunden aufbereitet.
„Viele Hersteller wissen eigentlich
nicht, wie ihr Produkt in der Reali-
tät funktioniert, wie es verwendet
wird. Über uns bekommen sie ein
Feedback realer Kunden“, sagt Engl,
gemeinsam mit Stefan Ramershoven
und Thomas Lhotta Gründer des
Zehn-Mann-Unternehmens. Über
60 Kunden wie z.B. Henkel, Nestlé,
eBay und Beiersdorf waren es seit
dem Kjero-Start, die Community ist
ständig gewachsen, lange Zeit gleich
geblieben ist die Auswahl der Tester.
„Wir haben uns durch Excel-Listen
durchgewühlt, da diesen, dort jenen
Filter verwendet“, erzählt Engl. Drei
bis fünf Tage dauerte das manuelle
Erstellen der Liste: „Bis uns klar ge-
worden ist, dass wir immer mit be-
stimmten Mustern arbeiten und man
das sicher mit einem Algorithmus au-
tomatisieren kann.“ Als kleines Un-
ternehmen habe man aber nicht die
Möglichkeit gehabt, sich während
des laufenden Geschäfts auf die Er-
stellung und Implementierung eines
neuen Systems konzentrieren zu
können. Eine Landes-Förderung aus
dem Programm Forschungs-, Ent-
wicklungs- und Innovationsprojekte
machte dies möglich. Engl: „Mit der
Förderung konnten wir jemanden
anstellen, uns selbst dadurch für Pro-
jektmanagement und Algorithmus-
Erstellung freischaufeln.“
Start des Projekts war im Mai 2014,
Abschluss im Sommer 2015 – und
die automatisierte Tester-Auswahl
kam auch gleich zum Einsatz. Diesen
hat sie, so Stefan Engl, mit Bravour
bestanden und ist nun Standard. Ei-
nen halben Tag benötigt man nun,
die Mitarbeiter können sich auf das
konzentrieren, „was sie besser kön-
nen als der Computer, denn ein Al-
gorithmus kann nur das erfassen,
was vorhersehbar ist“. Mehr Informa-
tionen gibt‘s auf
www.kjero.com]
Stefan Engl: „Viele Hersteller wissen
eigentlich nicht, wie ihr Produkt in der
Realität funktioniert.“
Foto:Andreas Friedle
I-TECH
Foto:Standortagentur
„Wir machen Mund-
propagandawerbung
planbar, umsetzbar
und messbar.“
Stefan Engl