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STANDORT
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Innovation at it‘s best
Thema: [ Innovationsmanagement ]
STANDORT
Die Standortagentur Tirol bietet zur Analyse des betriebsinternen In-
novationsmanagements das europaweit etablierte System IMP
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rove an. Das
Service richtet sich an KMUs, die bereits Innovationsaktivitäten durchführen
und über das Potenzial verfügen, mittels neuer Produkte, Prozesse und Ser-
vices international zu wachsen. Info:
www.standort-tirol.at/imp3roveW
ir wollen ja, dass das, was
der Brauer mit viel Mühe
ins Fass bringt, der Gast
dann auch im Glas hat“, lacht Gün-
ther Gruber. Daher werkeln auch
20 Mitarbeiter des Brixlegger Un-
ternehmens in der Sparte „Gruber
Schanksysteme“, während rund 60
die Marken Silberquelle und Montes
betreuen. „Bei unseren Computer-
schankanlagen sind wir Entwickler,
Hersteller und Vertreiber in einem,
machen Software, Steuerung und
Hardware selbst“, sagt Gruber nicht
ohne Stolz. „Getrieben von eigenen
Ideen, aber auch von jenen der Kun-
den, gibt es im Haus ständig Innova-
tionen“, ergänzt Controller Rainer
Schmid, „was bislang aber fehlte“,
fährt er fort, „war jemand, der die
Ideen und Entwicklungen bündelte.“
Mit Bernhard Gschößer hat man die-
sen „jemand“ bei Gruber gefunden,
seit rund einem Jahr arbeitet er als In-
novationsassistent im Gruber‘schen
Familienunternehmen.
Er habe eine gewisse Einarbei-
tungszeit gebraucht, sagt der Maschi-
nenbau-HTL-Absolvent, nun wisse er
aber langsam, auf was es bei Compu-
terschankanlagen ankommt – bzw.
auf was es in Zukunft ankommen soll.
Gschößer ist quasi das Bindeglied
zum MCI, mit dem derzeit ein – vom
Land Tirol gefördertes – Kooperati-
onsprojekt läuft. Ausgangspunkt ist
ein neuartiger, von Günther Gruber
entwickelter Zapfhahn für Bier und
Post-Mixgetränke (Sirup vermischt
mit Sodawasser), das MCI liefert das
Know-how zu Strömungsmechanik
und Fluidsystemen, für die 3D-ge-
druckten Prototypen baut Gschößer
die Testreihen auf. Ziel ist es, den
Kohlensäureverlust beim Einschen-
ken in das Glas so gering wie möglich
zu halten, das Mischverhältnis und
die Geschwindigkeit elektronisch
steuerbar und kontrollierbar zu ma-
chen, kurz ein „intelligenter Zapf-
hahn“, wie Gruber seine Entwicklung
nennt. Ein smarter Zapfhahn, der
erkennt, ob er mit druckvoller Ge-
schwindigkeit einen Masskrug oder
mit sanftem Tempo eine Pfiffflöte zu
füllen hat.
Jedenfalls verspricht Gruber etwas
Revolutionäres für den Bereich der
Computerschankanlagen, ein Markt,
in dem Österreich weltweiter Techno-
logieführer und Gruber zu den abso-
luten Marktgrößen zählt. Top-Adres-
sen wie das Münchner Hofbräuhaus
oder das Schweizerhaus in Wien wer-
den von ihm ebenso beliefert wie das
Oktoberfest. Schon letztes Jahr war
man beim dortigen Zapfen schneller
und bedienungsfreundlicher als die
Konkurrenz, mit der nächsten Inno-
vation aus Brixlegg könnte es dann
bei der nächsten Oktoberfesteröff-
nung gar heißen: „Smart o‘zapft is.“
Info auf:
www.schanksysteme.com]
JUNGE TALENTE
PATRIZIA ZOLLER-FRISCHAUF
Landesrätin fürWirtschaft
D
as BMVIT fördert auch im Jahr
2016 naturwissenschaftlich-
technische Praktika von SchülerInnen
in Unternehmen und Forschungs-
einrichtungen. Die Ausschreibung
ist Teil des Förderschwerpunktes
Talente des BMVIT. Unternehmen
und Forschungseinrichtungen
mit laufenden FTI-Aktivitäten im
naturwissenschaftlich-technischen
Bereich sind einreichberechtigt. Jeder
Praktikumsplatz wird mit 1000 Euro
gefördert, Einreichungen sind ab
sofort möglich. Mehr Info gibt‘s auf
www.ffg.at/junge-talenteM
it Top-Leistungen positio-
niert Tirol sich als starker
Wirtschaftsraum und umtriebiger
Standort für Innovationen. Mit 2,1
Prozent BIP-Wachstum liegen wir
klar vor Österreich, halten bei einer
F&E-Quote von 3,14 Prozent und
unsere Forschungseinrichtungen und
Unternehmen bringen Innovationen
wie die SledgeTubeTyrol, den ersten
Zungenschrittmacher oder ausge-
klügelte Haustechnik für den ener-
gieeffizienten Bau (dieser Standort
berichtet) auf die Märkte. Gleichzeitig
werden diese für ihre Leistungen bei
Zukunftsthemen wie der Industrie
4.0 ausgezeichnet – wie zuletzt GE
Jenbacher im Rahmen der Initiative
„Fabrik 2015“ des Industriemagazins
(Seite 4). Dass Tirol so schlagkräftig
ist, liegt gemeinsam mit den Leistun-
gen unsererWirtschaft undWissen-
schaft an der Technologieoffensive
des Landes. Künftig sollen mit ihrer
Hilfe vor allem noch mehr hei-
mische Klein- und Mittelbetriebe mit
Forschung und Entwicklung starten.
Das Landesförderprogramm „Inno-
vationsassistentIn“, zu dem gerade
wieder eingereicht werden kann,
bietet auch Ihrem Betrieb attraktive
Gelegenheit dazu.
Insgesamt bin ich überzeugt, die
Chancen für Unternehmen, mit
Innovation zu punkten, sind inTirol
so gut wie nirgendwo in Österreich.
Gründe dafür sind die starke For-
schungslandschaft, die als Berater und
Vernetzer zur Verfügung stehende
Standortagentur Tirol und zahlreiche
vorausschauende Initiativen wie das
Investorennetzwerk Tirol, mit dessen
Hilfe wir innovativen bzw. High-Tech
Start-ups aber auch Corporate Spin-
outs zu privatem Beteiligungskapital
verhelfen – das Titel-Interview gibt
Einblick. Nützen Sie Ihre Chance!
Liebe
Leserinnen
und Leser
EDITORIAL
Foto:LandTirol
Forschung hautnah
Am 22. April öffnen sich Tirols Unis, Hochschulen
und Unternehmen für die Lange Nacht der Forschung.
L
angsam, aber sicher ist sie
eine Institution geworden
– die Lange Nacht der For-
schung. 2014 lockte sie österreichweit
136.500 Besucher zu 1.789 Stationen
an Unis und Fachhochschulen, in
außeruniversitäre Forschungsinstitu-
tionen sowie innovative, forschende
Unternehmen. Als einziges bundes-
weites Forschungsevent macht sie
die faszinierenden Leistungen hei-
mischer Forscherinnen und Forscher
einer breiten Bevölkerung zugäng-
lich – und das bei freiem Eintritt und
in Innsbruck mit eigenen kostenlosen
Shuttlebussen.
In Tirol wird‘s heuer in den Bezir-
ken Innsbruck, Innsbruck Land, Kuf
stein und Lienz spannend, so etwa
am CCB – Centrum für Chemie und
Biomedizin in Innsbruck, wo sich
neben den zwei universitären Haus-
herren die Adler-Werk Lackfabrik,
Plansee SE, Sandoz und Visalyze prä-
sentieren. Eine geballte Ladung For-
schung gibt‘s in der Rossau, wo der
Technologie- und Wirtschaftspark In-
nsbruck sieben seiner Unternehmen
(Ionicon Analytics, Biocrates, Umwelt
und Hygiene GmbH, K+U, Afreeze,
Steinbichler Austria, Blue Sparrow)
vorstellt. Weitere Unternehmen, die
ihren Standort öffnen: Hollu System-
hygiene (Zirl), Bartenbach Lichtlabor
(Aldrans), Bionorica (Innsbruck),
das FabLab und CarbonCompetence
in der Werkstätte Wattens sowie in
Osttirol Liebherr Hausgeräte (Lienz),
Durst Phototechnik Digital Techno-
logy (Lienz) und Loacker Moccaria
International (Heinfels). Mehr Infos
auf
www.langenachtderforschung.at]
„Innovation ist die Triebfeder in unserem Haus“, sagt Günther Gruber. Nun soll Innovationsassistent
Bernhard Gschößer diese Innovation bei Gruber Schanksysteme koordinieren und weiter vorantreiben.
Suche nach smartem Zapfhahn
Fotos:Andreas Friedle (2)
Geschäftsführer Günther Gruber (ob.)
und Innovationsassistent Bernhard
Gschößer: „Innovationen im Haus
koordinieren und weiterentwickeln.“
Gefördert werden bis zu zwei-
jährige Innovationsprojeke, die
HTL- oder BHS-AbsolventInnen
mit max. drei Jahren, Uni- oder
FH-AbsolventInnen mit max. zwei
Jahren Berufserfahrung bearbeiten.
Einreichfrist:
bis 30.4. 2016
Kostenlose Beratung & Antrags-
begleitung:
Standortagentur Tirol
Info:
www.standort-tirol.at/iaInnovationsassistentIn
Geballte Schneekompetenz
[ konkret GESEHEN ]
I
nnovative Produkte, Dienstlei-
stungen undVerfahren, mit denen
die Effizienzder Schneeproduktion
und des Pistenmanagements gestei-
gert und zugleich der Ressourcen-
einsatz verringert werden soll – so
lässt sich die Aufgabe des vor Kurzem
gegründeten „SchneezentrumTirol“
umschreiben. Und mit Michael Roth-
leitner, dem bisherigen Vorstand der
Mayrhofner Bergbahnen, hat man, so
Landeshauptmann Günther Platter,
einen „ausgewiesenen Experten in
Sachen Schneeforschung, Beschnei-
ungstechnik und Pistenmanagement“
gefunden, der ab Mai das Zentrum mit
Inhalt, sprich mit konkreten Entwick-
lungs- und Forschungsprojekten füllen
soll. „Mit bestehender Technologie
lassen sich dieWassermenge sowie
die jährlichen variablen Kosten für
Beschneiung, Personal und Treibstoff
für Pistengeräte in bestimmten Pisten-
abschnitten um ein Viertel reduzieren.
Ich bin optimistisch, dass wir bis zu 50
Prozent der Kosten und Ressourcen
für die Beschneiung und das Pistenma-
nagement einsparen können“, nennt
Rothleitner ein konkretes Beispiel.
Im Schneezentrum wird er die
Zusammenarbeit von aktuell 28
regionalen, nationalen und internatio-
nalen Unternehmen und wissenschaft-
lichen Einrichtungen koordinieren,
finanziert wird der Start mit 100.000
Euro, die das Land Tirol via Standort-
agentur Tirol zur Verfügung stellt. „Die
Anschubfinanzierung ist eine nachhal-
tige Investition in unsere Umwelt und
in dieWettbewerbsfähigkeit der invol-
vierten Unternehmen. Zudem werden
wir mit dem Schneezentrum, das in
seiner Art österreichweit einzigartig ist,
die Spitzenposition Tirols im Bereich
Wintersport ausbauen und diesen
wichtigenWirtschaftszweig weiter vo-
rantreiben“, hält Wirtschaftslandesrätin
Patrizia Zoller-Frischauf fest. Nach dem
ersten Jahr soll sich das Schneezen-
trum durch die enge Zusammenarbeit
mit den beteiligten Unternehmen und
Forschungspartnern finanzieren.
Günther Platter mit Michael Rothleitner,
dem Leiter des neuen Schneezentrums.
„Lust auf Forschung“ ist am 22. April das
Motto – und das von 17 bis 24 Uhr.
Foto:StandortagenturTirol
Foto:StandortagenturTirol