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ass die Mannschaft von
MEDIASQUAD eine spiele-
rische Vergangenheit hat,
merkt man auf den ersten Blick. Ein
Lehrlingsfolder von GE Jenbacher
wird am Smartphone durch eine von
MEDIASQUAD und der Werbeagen-
tur Zimmermann Pupp entwickelte
App zum interaktiven Game. Für ei-
nen Leadership-Event von Henkel
kreierten die Animationsprofis aus
Brixlegg eine „Art Pokémon-Go auf
Golfcarts“ und die Spitzenmanager
spielten „bis zum Umfallen“.
„Wir kommen aus der Spieleecke“,
gibt MEDIASQUAD-Geschäftsführer
Christoph Sitar unumwunden zu,
„gleichzeitig produzieren wir seit Jah-
ren für Unternehmen Industrie-3D-
Animationen und verbinden so das
Spielerische mit industriellen Per-
spektiven.“ Der Einstieg war eine 3D-
animierte Werksführung für Tyrolit,
es folgten Aufträge von Swarovski
und anderen internationalen Konzer-
nen. Nun hat man auch „über mehre-
re Umwege“, wie Sitar sagt, mit einem
Unternehmen zusammengefunden,
das nur wenige Kilometer entfernt
seinen Sitz hat – mit Sandoz Austria.
„Alphatraining“ nennt sich die
Anwendung, die gemeinsam mit Se-
bastian Schelers Start-up Innerspace
entwickelt wurde: MEDIASQUAD
liefert Know-how rund um Interakti-
vität und Virtual Reality, Innerspace
den psychologischen Trainingshin-
tergrund und die Programmierung.
In dem Zusammenspiel entstanden
Virtual-Reality-Schulungen, mit de-
nen die Mitarbeiter der Pharmagrö-
ße Sandoz Produktionsprozesse an
maßstabs- und detailgetreuen 3D-
Nachbildungen trainieren können.
Der „virtuelle Nachbau“ geht nicht
nur bis ins kleinste Detail, sondern
auch in die Tiefe – öffnet man z.B. in
der virtuellen Welt eine Abdeckung
der Anlage, sieht man das gleiche
Innenleben wie in der realen Welt.
Weiß man nicht mehr weiter, können
Hilfestellungen aktiviert werden.
Das virtuelle Training bietet noch
weitere Vorteile. Produktionsanlagen
müssen für eine Schulung nicht an-
gehalten werden, es kann an Anla-
gen trainiert werden, die noch gar
nicht im Unternehmen stehen, die
Dokumentation der Schulung wird
automatisiert und es kann dezentral
trainiert werden. „Und man kann
Fehler machen, ohne dass die Anlage
kaputt geht“, nennt Sitar einen wei-
teren Pluspunkt und auch eine kon-
krete Zahl: 250 Mitarbeiter aus dem
Unternehmen hat Sandoz seit dem
Sommer virtuell trainieren lassen.
Ein großes Ziel ist, in Zukunft nicht
nur die Schulungen, sondern auch
die vorgeschriebenen Prüfungen in
der virtuellen Welt abzuhalten -- wo-
mit die Tiroler Partnerschaft eine Pi-
onierrolle einnehmen würde. Sitar:
„Es gibt weltweit noch keine Phar-
mafirma, die das macht.“ Mehr Info
gibt‘s auf
www.msq.at]
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STANDORT
Thema: [ INFORMATIONSTECHNOLOGIENTIROL ]
Ganz im Zeichen der Digitalisierung stehen zwei neue Fachhochschulstudiengänge, die im Herbst 2018 in Tirol starten
werden: „Digital Business & Software Engineering“ am MCI und „Data Science & Intelligent Analytics“ an der FH Kufstein. Der
Studiengang in Innsbruck verfügt über 40 Studienplätze, setzt auf die Entwicklung undWartung von Systemen aus Soft- und
Hardware und ist stark onlinebasiert. „Data Science & Intelligent Analytics“ vermittelt 25 Studierenden die fundierte und profes-
sionelle Arbeit mit Daten und die Beherrschung komplexer Analysetechnologie.
Studiengänge für zukünftige Digital-Exper ten
FAKTEN. NEWS.
[ Thema: ITTirol ]
Mit dem Programm AT:net fördert die
FFG die Markteinführung und Etablierung
digitaler Anwendungen und Produkte.
Ausgehend von einem bestehenden
Prototyp, wird die Markteinführungsphase
bis hin zum kommerziellenVollbetrieb
anhand des eingereichten Markteinfüh-
rungsplans unterstützt. Die Ausschreibung
läuft noch bis Jänner 2018. Info:
www.ffg.atBei den ÖsterreichischenTourismusta-
gen wurden kürzlich die Preisträger der
Innovationsmillion gekürt. Die Best Alpine
Wellness Hotels, Mitglied des Clusters
WellnessTirol, wurden für ihre strategische
digitale Marketingplanung ausgezeichnet. Mit
deren Neuausrichtung wird deutlich der
Nutzen von Kooperationen für familienge-
führte mittelständische Betriebe aufgezeigt.
Eckpfeiler der Digitalisierungsstrategie der
Kooperation sind dieVerbesserung von
Mitarbeiter- und Kundenzufriedenheit sowie
die Forcierung von Direktbuchungen.
STANDORT:
Wie schwer ist es, im
IT-Bereich geeignete Fachkräfte zu
finden?
BERNHARD PATSCH:
Es ist schwer,
aber nicht unmöglich. Man braucht
Zeit und Geduld, wir können Positi-
onen nicht schnell besetzen. Wächst
man schnell, wird das zu einem
Hemmschuh.
STANDORT:
Trifft der Mangel auf
alle Bereiche – vom Lehrling bis zum
Uni-Absolventen – zu?
PATSCH:
Ja. Ich dachte ursprüng-
lich, dass es ein Problem von Bar-
racuda ist, da wir einen Bereich für
Spezialisten abdecken. Spricht man
aber mit anderen Unternehmen,
stellt man fest, dass es querdurch
geht, vom Web-Entwickler über die
Industrie bis zu Rechenzentren.
STANDORT:
Wie kam es zur Initiati-
ve mit dem AMS?
PATSCH:
Im Gespräch mit anderen
Unternehmen stellten wir fest, dass
wir – auch wenn wir konkurrieren –
die gleichen Probleme haben. Bei
näherer Betrachtung bemerkten wir
aber, dass jeder in anderen Bereichen
sucht. Darauf sagten wir uns, es wäre
doch gut, wenn wir über freie Stellen
bei anderen Bescheid wüssten – man
könnte einen nicht passenden Be-
werber auf eine passende Stelle bei
einem anderen Unternehmen hin-
weisen. Für diesen Austausch haben
wir uns an den Cluster IT Tirol der
Standortagentur Tirol gewandt, um
das Netz mit den Unternehmen zu
vergrößern. Dabei entstand auch die
Idee, die Bildungsträger Tirols und
das AMS miteinzubeziehen.
STANDORT:
Was war der nächste
Schritt?
PATSCH:
Wir haben verschiedene
Sachen probiert, z.B. gezielt Bil-
dungsmessen besucht – nicht als
Einzelunternehmen, sondern in Ko-
operationen. Eine Idee ist im Zusam-
menhang mit dem AMS aufgetaucht.
Es gibt im IT-Bereich atypische Kar-
rieren, z.B. Leute ohne Abschluss,
die aber qualifiziert, interessiert und
beim AMS gemeldet sind. Die Über-
legung war, dass das AMS eine Vor
selektion macht, die Unternehmen
sich bei einem Treffen präsentieren
und dann in Einzelgespräche gehen.
In der Folge könnte das AMS dann
im Fall mit dem WIFI Schulungen
anbieten, um die Menschen in gewis-
sen Bereichen noch zu fördern.
STANDORT:
Wie verlief die erste
Veranstaltung?
PATSCH:
Beim ersten Treffen waren
40 Leute und vier Unternehmen da-
bei. In meinem Bereich waren die
Einzelgespräche sehr erfolgreich.
STANDORT:
Hat sich auch eine
konkrete Anstellung ergeben?
PATSCH:
Ja, ein Flüchtling aus Syrien
mit Bachelor-Abschluss und dort be-
gonnenem Master-Studium. Hier hat
er beim Roten Kreuz und diversen
NGOs mitgearbeitet. Im Vorgespräch
war er sehr gut, es kam zu einer zwei-
ten und dritten Runde, seit Anfang
Oktober arbeitet er bei uns. Mit fünf
anderen kam es noch zu intensiveren
Bewerbungsgesprächen, in denen
sich herausgestellt hat, dass es für die
eine oder andere Partei nicht ganz
passend ist. Für mich ist es aber auch
schon ein Erfolg, wenn man gute
Leute zu einem Gespräch bekommt.
STANDORT:
Gibt es eine Fortset-
zung?
PATSCH:
Ja, das AMS wartet, bis der
Bewerberpool wieder aufgefüllt ist.
Wir hoffen, wieder dabei zu sein.]
Fokussierte Mitarbeitersuche
MehrTop-Betriebe aus dem Cluster
InformationstechnologienTirol finden
Sie
aufwww.standort-tirol.at/mitgliederMehr Info
[
]
Die Brixlegger Animationsprofis von MEDIASQUAD entwickelten ein Virtual-Reality-Schulungsprogramm,
mit dem Sandoz-Mitarbeiter Produktionsprozesse mit Hilfe von 3D-Nachbildungen üben können.
Training in der virtuellen Welt
Interview:
I-TECH
Christoph Sitar baute mit seinem MEDIASQUAD-Team eine reale Produktionslinie von Sandoz (Mitte, links) in der virtuellenWelt (Mitte, rechts) nach.
Fotos:Andreas Friedle (2),mediasquad (1)
Foto:StandortagenturTirol
Foto:Andreas Friedle
Digitale Partnerschaft
Mit lokalen Kooperationen bringt UPC ihr digitales
Portfolio in Täler und Gemeinden.
I
n keinem anderen Bundesland“,
weiß Marco Eder, „gibt es auf so
kleinem Raum so viel private Ka-
belnetzbetreiber und in diesem Be-
reich aktive Stadtwerke.“ Insofern er-
scheint es nur logisch, dass UPC den
Österreich-Start ihres in der Schweiz
bewährten Partnernetzmodells nach
Tirol verlegte. Beim Partnernetzmo-
dell nehmen Partnerfirmen oder Ge-
meinden die Rolle des Besitzers von
Infrastruktur ein, über die UPC ihre
Services für Internet, TV und Telefo-
nie anbieten kann – und das in Ge-
bieten, die nicht an das Glasfaserka-
belnetz von UPC angeschlossen sind.
„Ich hätte mir vor zwei Jahren nicht
gedacht, dass wir in Lienz vertreten
sein werden“, räumt Eder, Prokurist
von UPC Austria, ein. Als Vorortpart-
ner fungiert Kurzthaler Kommuni-
kation & Elektro, über dessen Netz
und über jenes der Gemeinde Lienz
kommen die UPC-Produkte in die
Haushalte.
„Es ist eine Win-Win-Situation“,
sagt Eder. Die lokalen Netzbetreiber
können ihren Kunden die modernen
Services eines internationalen Unter-
nehmens bei bestehender regionaler
Betreuung anbieten, während UPC
neue Regionen außerhalb ihres eige-
nen Versorgungsgebiets erreicht. Das
Partnernetzmodell nahm Ende 2016
in Lienz seinen Anfang, „inzwischen
kooperieren wir in ganz Österreich
mit regionalen Partnern, in Tirol
z.B. im Zillertal und in Kramsach, in
Kärnten wurden gerade zwei neue
Partnerschaften abgeschlossen.“
Forciert wird auch die Zusammen-
arbeit mit kommunalen Partnern,
als optimale Basis dient dazu die
Breitbandinitiative in Tirol. „Der
Breitbandausbau wird in ganz Öster-
reich unterstützt, das Tiroler Förder-
modell ist aber sicherlich das beste“,
hält Eder fest. Gefördert werde der
Ausbau der passiven Kommunikati-
onsinfrastruktur, „das heißt, wir kön-
nen die Infrastruktur gleich nützen
wie unser eigenes Netz und alle un-
sere Services über diese Infrastruktur
anbieten.“ Info:
www.upc.at]
Marco Eder: „Das Partnernetzmodell
ist eineWin-Win-Situation.“
Foto:Andreas Friedle
Bernhard Patsch ist Senior Direc-
tor of Engineering bei Barracuda
Networks. Der Netzwerk- und
IT-Sicherheitsspezialist ist, so
Patsch, ständig am Wachsen, in
Innsbruck sind 120 Mitarbeiter
tätig, am Standort Wien, „den wir
vor einigen Jahren aufgrund des
Fachkräftemangels in Tirol aufge-
baut haben“, in der Zwischenzeit
60. Info:
www.barracuda.com