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STANDORT

0417

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TECHNIK

L

änge, Drehmoment, Masse, Druck,

Temperatur und Härte werden in

Vomperbach genau genommen – und

zwar sehr genau. Seit 1997 ist das ein

Jahr zuvor gegründete Unternehmen

CQS – Messtechnik GmbH als akkre-

ditierte Eich- und Kalibrierstelle des

Bundesministeriums fürWissenschaft,

Forschung undWirtschaft zugel-

assen und etabliert. Stammkunden

finden sich in ganz Österreich und

den angrenzenden Nachbarländern.

Einen großen Kundenanteil haben

dabei Branchen wie Medizintechnik,

industrielle Nahrungsmittelerzeuger,

Metallindustrie, Elektronikhersteller

und Automobilzulieferbetriebe, da

diese eine qualifizierte Überprüfung

der Prüfmittel mit entsprechend

anerkannten Zertifikaten nachzuwei-

sen verpflichtet sind. CQS bietet diese

Überprüfungen als Dienstleistung

nach dem Stand derTechnik und

zu den oben erwähnten Messgrö-

ßen an. „Die ständig wachsenden

Anforderungen haben zu einem

hohen Automatisierungsgrad bei der

Datenverwaltung und Identifikation

der Prüfmittel geführt. So wurde dazu

mit einem IT-Partner eine Software

entwickelt, die jedem Kunden online

dieVerwaltung seiner Prüfpläne und

Zertifikate ermöglicht“, erklärt CQS-

Gründer Arno Melekusch. Jede neue

Kalibrierung von CQS wird dabei

automatisch aktualisiert abgelegt und

für den Kunden abrufbar. Die Identifi-

kation der Prüfmittel erfolgt dabei in

einer weiteren Ausbaustufe via QR-

Code am Messgerät und der Kunde

kann mittels Smartphone oderTablet

jedem seiner Prüfmittel das gültige

Messzertifikat und den Zulassungssta-

tus zuordnen. Dies bedeutet für alle

beteiligten Personen einen effizienten

Umgang bei derVerwaltung und eine

auftragsbezogene Zuordnung der

Prüfmittel. Info:

www.cqs.at

E

ine nicht bezahlte Beschnei-

ungsanlage bescherte dem

Innsbrucker Roderich Ur-

schler vor zwölf Jahren gleich ein

ganzes Skigebiet: Mit rund 3000 Me-

tern zwar hoch gelegen, aber weit im

Süden – in Lesotho. „Ein kleines Ge-

biet“, räumt Urschler ein, „nur fünf

Förderbänder und Schlepplifte. In-

zwischen habe ich auch lokale Part-

ner, die es betreiben. Interessant ist,

dass der Schnee als Spielzeug besser

funktioniert als das Skifahren.“ Als

Konsequenz kam ins Afri-Ski statt

eines geplanten neuen Liftes ein

Kinderland, zudem entwickelt sich

das Resort in den Maloti-Bergen zu

einer beliebten Sommerdestination.

Mit Beschneiung, Liften und

Freizeitaktivitäten lässt sich auch

Urschlers Berufsumfeld beschrei-

ben, vom neuen Bürogebäude in

Innsbruck will die von ihm geführte

MND Austria mit einem 26-Mann-

Team nun Gas geben. „Ziel ist es, die

Geschäfte mit unseren Schneeerzeu-

gern auszubauen“, erklärt Urschler.

Seit 2013 hat die französische MND-

Gruppe die grünen Schneekano-

nen und -lanzen von Sufag im Pro-

gramm, Know-how und Hardware

bringt man ins Schneezentrum Tirol

ein. So testet etwa ein Forscherteam

des MCI ein innovatives Verfahren

zur Schneeerzeugung mit Sufag-

Produkten. „Ein großes Augenmerk

der Gruppe liegt außerdem auf dem

Liftbau“, nennt der Unternehmer

ein zweites Geschäftsfeld. Mit klas-

sischen fix geklemmten Sesselliften

(Urschler: „In kleinen Skigebieten

erleben sie aufgrund des Kosten-

faktors eine gewisse Renaissance.“),

Schleppliften, Standseilbahnen und

kuppelbaren Sesselliften und Gon-

delbahnen der nächsten Genera-

tion („Eine Eigenentwicklung mit

zahlreichen Patenten.“) will man

am Markt bestehen, allein in China

laufen derzeit Projekte mit einem

Auftragsvolumen von 160 Millionen

Euro. Im Auge hat man aber nicht

nur die Beförderung von Skifahr-

ern, sondern die Seilbahn als ur-

banes Transportsystem.

Als drittes Standbein sieht MND-

Austria-Geschäftsführer

Urschler

die Sommeraktivitäten in Skigebie-

ten, ein Standbein, das vom Grup-

penmitglied Techfun mit Som-

merrodelbahnen,

Klettersteigen,

Ziplines etc. abgedeckt wird. Der

vierte MND-Tätigkeitsbereich um-

fasst das Thema Sicherheit, „mit un-

seren ferngesteuerten Lawinenaus-

lössystemen sind wir Marktführer“.

Gasex-Produkte arbeiten mit Gas-

Sauerstoffgemischen, die von einer

Gaszentrale aus über Leitungen in

Zündrohre gespeist und dort zur Ex-

plosion gebracht werden – allein in

Österreich und der Schweiz in rund

400 Anlagen. Mehr Info gibt‘s unter

www.mnd-austria.com

]

MND Austria will von der neuen Innsbrucker Zentrale aus mit den Themen

Beschneiung, Seilbahnen, Freizeitaktivitäten und Sicherheit punkten.

In den hauseigenen Prüflabors misst das Team von CQS, was es zu messen gibt.

Roderich Urschler will mit MND

Austria Gas geben.

Mit dem Patent.Scheck direkt zur Patentanmeldung

Thema: [ MECHATRONIKTIROL ]

Patent.Scheck nennt sich eine Förderschiene der FFG, um vor allem Erfindungen von KMU‘s,

Start-ups bzw. Unternehmen in Gründung besser zu schützen. Unterstützt werden z.B. Leistungen

wie die Abklärung, ob Patentschutz überhaupt möglich ist, sowie Services zu Patentanmeldung

und Patentmonitoring. Die Maximalkosten liegen bei 12.500 Euro, die FFG übernimmt davon

10.000 Euro. Der Einreichung für den Patent.Scheck ist laufend möglich. Info:

www.ffg.at

Das genaueste Maß aller Dinge

[ konkret GESEHEN ]

Foto:Andreas Friedle

Im Zuge des weiteren

Ausbaues des UMIT-De-

partments für Biomedizi-

nische Informatik und

Mechatronik wurde im

September mit Alexander

Suto ein neuer Universitätsprofessor für

Mess- und Sensortechnik an die UMIT

berufen. Sutor kommt von der Friedrich-

Alexander Universität Erlangen-Nürnberg

nach Tirol, die Schwerpunkte seiner Arbeit

werden bei der Messung physikalischer

und biophysikalischer Größen liegen. Die

Anwendungsgebiete des Institutes sieht

Sutor hauptsächlich in der Medizintechnik,

der Automatisierungstechnik und der

Bioverfahrenstechnik.

Beim „Tiroler

Innovationspreis 2017“

überzeugte in der

Kategorie „Technische

Innovation – Produkte und

Verfahren“ der von Felicitas

Kohler geführte Lichtspezialist Planlicht mit

seiner „Minergetischen Arbeitsleuchte“.

Die im hauseigenen Forschungslabor

entwickelte Leuchte kombiniert Designan-

forderungen mit Linsentechnologie und

biodynamischer LED-Technologie samt

Elektronik und verbindet dies mit einer

normgerechten, entblendeten Lichtlenkung.

Foto:UMIT/Kern

Foto:Andreas Friedle

MehrTop-Betriebe aus dem Cluster

MechatronikTirol finden Sie auf

www.standort-tirol.at/mitglieder

Mehr Info

[

]

FAKTEN. NEWS.

[ Thema: Mechatronik ]

D

ie Fabrik der Zukunft ist

intelligent: Menschen, Ma-

schinen und Ressourcen

tauschen Informationen aus, kom-

munizieren miteinander und organi-

sieren sich selbst. Einen „Intelligenz-

schub“ erhält diese „Smart Factory“

nun aus Tirol, mit Hilfe einer von

VAHLE DETO entwickelten Techno-

logie finden sogenannte Automated

Guides Vehicles (AGV) nicht nur

den Weg zu ihrem „Arbeitsplatz“, die

Elektrofahrzeuge wissen auch, wo sie

sich den notwendigen Energienach-

schub für ihre Batterie holen kön-

nen – und laden sich sogar während

der Fahrt selbstständig auf.

„Ein Andocken an eine Ladesäule

oder an ein Kabel bedeuten einen

Stillstand der AGVs und somit einen

Verlust der Arbeitsleistung“, weiß

DETO-Gründer Alfred della Torre.

Die in Kufstein finalisierte vPOWER-

Technologie punktet dagegen mit

berührungsloser

Energieübertra-

gung. Über im Boden verlegte Leiter

wird Energie induktiv auf den be-

weglichen Verbraucher übertragen,

die Distanz beträgt rund zehn Zen-

timeter. Die AGVs „wissen“, wo die

„Tanklinien“ verlaufen und holen

sich ihre Energie im „Drüberfahren“.

„Normalerweise verwenden solche

Systeme 20 Kilohertz zur Energie-

übertragung, unsere Entwicklung

arbeitet mit 140 Kilohertz“, erklärt

della Torre. Einerseits kann Energie

damit viel schneller übertragen wer-

den, andererseits kann in den AGVs

der Pick-Up, über den die Batterie

die Energie erhält, kleiner und so-

mit auch kostengünstiger produziert

werden. „Mit dieser Technologie sind

wir einzigartig und haben dadurch

im Moment einen entscheiden Wett-

bewerbsvorteil“, hält der Unterneh-

mer fest. Ein Auftrag aus der Auto-

mobilbranche in den USA ist schon

unter Dach und Fach, die weltweiten

Anfragen bewegen sich in einer Auf-

tragshöhe von zehn Millionen Euro.

„Mit der Weiterentwicklung der

neuen Technologie konnten wir un-

sere international gefragte Expertise

im Automationsbereich unter Beweis

stellen“, sagt della Torre. Eine Exper-

tise, die im neu errichteten Head-

quarter für Automation in Schwoich

noch ausgebaut werden soll, verla-

gert doch der Mutterkonzern VAHLE

diesen gesamten Bereich nach Tirol.

Von derzeit 30 Mitarbeiter soll die

Belegschaft in den kommenden Jah-

ren verdoppelt werden, der Umsatz

von für 2018 anvisierten 15 Millionen

Euro auf 50 Millionen im Jahr 2023

gesteigert werden.

Neu in Schwoich ist auch eine

hauseigene Demofabrik: In einem

Showroom wird das gesamte Pro-

duktportfolio präsentiert. „Der Kun-

de kann unsere Produkte im realen

Einsatz sehen und angreifen“, be-

schreibt Alfred della Torre die De-

mofabrik, in der auch Schulungen

durchgeführt werden. ]

VAHLE DETO:

Freie Fahrt in der Smart Factory

Foto:Andreas Friedle

Winterliches Gesamtpaket

Foto:Andreas Friedle

Die VAHLE-Gruppe

ist Spezia-

list für mobile Energie- und Da-

tenübertragung, unter anderem

beschäftigt man sich im deut-

schen Kamen, dem Standort des

Mutterkonzerns, seit den 1990er

Jahren mit der Technik zur berüh-

rungslosen Energieübertragung

CPS (Contactless Power Supp-

ly) mit einem besonderen Fokus

auf die berührungslosen Ladung

von Batterien für KFZ-Elektro-

motoren. In dem seit 2013 be-

stehenden Joint Venture zwischen

VAHLE und dem von Alfred del-

la Torre gegründeten Kufsteiner

Unternehmen DETO wurde das

System vPOWER zur Marktreife

gebracht. Das System kommt u.a.

für die Batterieladung von fahrer-

losen Fahrzeugen zum Einsatz. Die

VAHLE Gruppe erzielt mit welt-

weit mehr als 750 Mitarbeitern

einen Umsatz von über 120 Milli-

onen Euro. Info:

www.vahle.de

Foto:PaulVahle GmbH & Co.KG

„Mit unserer

Technologie sind wir

einzigartig und haben

einen entscheidenden

Wettbewerbsvorteil.“

Alfred della Torre