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0316

STANDORT

E

inen Achttausender besteigt

man bekanntlich nicht in ei-

ner Etappe, zwischen Base

Camp und Gipfelsieg liegen mehre-

re Lager. Ähnlich verhält es sich im

Geschäftsleben, zwischen einer Idee

und dem erfolgreichen Markteintritt

liegt ein – oft steiler – Weg. Um Ti-

roler Start-ups genau beim letzten

Teilstück helfend unter die Arme zu

greifen, setzten sich Standortagentur

Tirol, I.E.C.T., CAST und Werkstätte

Wattens an einen Tisch, feilten an

einem „kleinen und schnellen“ For-

mat und gaben ihm den alpin-tref-

fenden Namen Camp Zwei.

„Das siebenwöchige Intensivpro-

gramm wurde bewusst nicht als reines

Trockentraining gestaltet“, erzählt

Walter Ischia vom I.E.C.T.. Jeden

Montag eine Inputsession, Theorie-

Workshops zu wichtigen Themen,

intensives Coaching konkret am Ge-

schäftsmodell, ein genau zum Team

passender Mentor, ein Demo Day

zum Abschluss vor Publikum, Inves­

toren und „ehemaligen“ Start-ups.

„So ein Format hat in Tirol gefehlt“,

sagt Ischia, wie sehr, zeigt das Interes-

se. Trotz kurzfristiger Bewerbung via

Social Media meldeten sich 28 inte-

ressierte Start-ups, von denen die Jury

nach intensiver Beratung die sieben

geplanten plus einen zusätzlichen

Teilnehmer auswählte: eine breite

Palette, von IT-Spezialisten über Ski-

Revoluzzer bis hin zur High-Tech-

Idee. Dementsprechend vielseitig

waren auch die passenden Mentoren,

die, gibt Ischia zu, nicht einfach, aber

doch gefunden werden konnten.

Inhaltlich ging es in den sie-

ben Wochen vor allem darum, die

Ausgangsidee

in

Blickrichtung

Markt, Zielgruppe und Kunden wei-

terzuentwickeln, Fragen nachzuge-

hen, was der Markt fordert und was

erfolgreich sein kann, an der Ge-

schichte, die der Zielgruppe erzählt

wird, zu feilen. Präsentiert wurde am

letzten Tag, Jury und Publikumwaren

beeindruckt. Eine Weiterführung des

Formats, so Ischia, sei geplant – be-

kanntlich gibt es ja nicht nur einen

Achttausender. Mehr Info gibt‘s auf

www.campzwei.at

]

Blickrichtung Markt

Im Camp Zwei feilen Start-ups an ihrer Marktstrategie

und werden auf den Markteintritt vorbereitet.

Den Denkplatz Tirol nutzen

[ konkret GESEHEN ]

T

irol ist bekannt für seine impo-

sante Bergwelt – was liegt also

näher, als das Angenehme mit dem

Kreativen zu verknüpfen. „Skinnovati-

on“ nennt Initiatorin KathrinTreutin-

ger das Event, das nach einem erfolg-

reichen Piloten im Februar 2015 ein

Jahr später wieder erfolgreich über

die Bühne, sprich über Pisten und

Skihütten ging. Mehr als 200 Start-

up-Interessierte erkundeten im März

2016 nicht nur dieTiroler Bergwelt,

sondern auch unterschiedliche Ge-

schäftsideen und -modelle.

„Wir haben mit unserer Veran-

staltung nicht nur Berge versetzt,

sondern dort auch noch Geschäfts­

ideen und Innovationen auf die

Spitze gebracht. Mit der Kombina-

tion aus Skisport undVorträgen

bzw.Workshops ist es uns nicht nur

gelungen, zahlreiche internationale

Teilnehmer zu begeistern, sondern

auch neue Anreize für das Jungun-

ternehmertum zu setzen“, bilanziert

Treutinger, wissenschaftliche Mitar-

beiterin am Lehrstuhl für Innovation

& Entrepreneurship der Universität

Innsbruck, die das Event gemeinsam

mit der JungenWirtschaft der Wirt-

schaftskammer Tirol organisierte.

Drei verschiedene Skigebiete

rund um Innsbruck bildeten den

perfekten Rahmen, in dem Unter-

nehmer Einblicke in ihre Erfahrungen

gaben und Experten über Themen

wie Start-up-Marketing, Schnee-

Innovationen, Crowdsourcing und

Leadership sprachen. Die Teilneh-

mer kamen aus ganz Europa, Igor

Deabtur, mit seinem mobilen App

„Riders“ Sieger des Ideenwettbe-

werbs, reiste eigens aus Russland an.

Speziell die Kombination aus Start-

up-Konferenz und Skiwochenende

behagte dem passionierten Skifah-

rer: „Konferenzräume killen jegliche

Inspiration, die Berge sind hingegen

jeden Tag anders und bieten immer

wieder neue Herausforderungen.“

Skinnovation war jedenfalls ein voller

Erfolg, Nummer 2 wird vom 9. bis

11. März 2017 stattfinden. Übrigens:

Gepitcht wird bei Skinnovation nicht

im Elevator, sondern im

Skilift.Wo

sonst. Info:

www.skinnovation.io

200 Start-up-Interessierte nutzten coole Pitch-Locations imTiroler Winter.

Foto:Skinovation

E

ine Bluetooth-Idee für ver-

loren gegangene Ski und

diebstahlsichere Bikes; eine

Software, die das Bespielen un-

terschiedlicher

Web-Plattformen

automatisiert; eine Open-Source-

Storage-Technologie für Batterie­

lösungen; die dreidimensionale Vi-

sualisierung von Blutgefäßen; oder

ein neuartiges Zuggerät für Wasser-

ski- und Wake

board-Sportler. Mit

solchen und anderen außergewöhn-

lichen Produkten präsentierten sich

im Juli elf österreichische Start-ups

bei der zweiten Auflage des Business

Angel Summit Kitzbühel, nachdem

sie von einer internationalen Fach-

jury aus 91 Einreichungen nach den

Kriterien Technologie, Geschäfts-

modell, Marktpotenzial und Team

ausgewählt worden waren. Beim

„Angel Catching“ wurden sie noch-

mals von über 100 Investoren aus Ös-

terreich, Deutschland, Frankreich,

Großbritannien, Israel, Italien, den

Niederlanden und den USA unter

die Lupe genommen – unter ande-

rem fanden Heinrich Prokop („2

Minuten 2 Millionen“-Investor und

CleverClover/Niederlande), Peter

Koch (Martin Global AG/Schweiz),

Charlie

O’Donnell

(Brooklyn

Bridge Ventures), Philippe Gluntz

(Business Angels Europe), Baruch

Gindin (Club 100 Plus/Israel) und

Harald Oberrauch (Tyrolean Busi-

ness Angel GmbH) den Weg in die

Gamsstadt.

„Mit ihren Investitionen helfen

Business Angels mit, dass aus den ge-

nialen Ideen unserer Start-ups und

Spin-Offs echte Produkte werden.

Mit dem jüngsten Start-up-Paket, das

mit 185 Millionen Euro die Start-

up-Szene befeuern wird, belohnen

wir den Einsatz der Investoren und

bauen die Starthilfe für Unterneh-

mensgründer weiter aus. Das bringt

frisches Geld ins heimische Ökosys­

tem und sorgt für Bewegung am

Standort. Für Tirol rechnen wir bis

2020 mit 3.200 Neugründungen

und 6.400 neuen Jobs“, verweist

ÖsterreichsWirtschaftsstaatssekretär

Harald Mahrer auf die Bedeutung

von Start-up-Events.

Diese Vorteile wollen die Veranstal-

ter des Business Angel Summit bei

internationalen Investoren besser

verankern und diese zu dauernden

Partnern im Investorennetzwerk Ti-

rol und bei den aws i2 Business An-

gels Austria machen. „Instrumente

wie i2 Business Angels schaffen ein-

fache Zugänge und Transparenz.

Der Dealflow und die Vorselektion

vielversprechender Unternehmen

unterstützen Investoren bei der

Auswahl geeigneter Projekte“, er-

klärt aws-Geschäftsführer Bernhard

Sagmeister. Und Harald Gohm, Ge-

schäftsführer der Standortagentur

Tirol, ergänzt: „Das Investorennetz-

werk Tirol fokussiert auf Kapitalge-

ber mit Interesse an nachhaltigem

Wachstum in der Region. Für ‚Ehen‘

über die Flitterwochen hinaus brin-

gen wir also vor allem die richtigen

Partner zusammen. Der Lohn für

die Investoren: ausführlich geprüfte

Technologien, begeisterte Gründer-

teams und lohnende Investments.

Und all das in einer Region, in der

andere Urlaub machen.“

Eine Region, die aber noch mehr

zu bieten hat, wie die Tiroler Wirt-

schaftslandesrätin Patrizia Zoller-

Frischauf festhält: „Der universitäre

Hintergrund ist ein guter Nährbo-

den. Dort steht ein Reservoir von

Forschern und Erfindern parat, die

wir dazu motivieren müssen, den

Sprung ins Unternehmertum zu

wagen. Unsere Tiroler Innovations-

förderung, Gründer-Netzwerke und

zahlreiche Initiativen der Privatwirt-

schaft machen das Gründerland Ti-

rol attraktiv.“ Mehr Infos gibt‘s auf

www.businessangelsummit.at

]

Fotos:StandortagenturTirol

Thema: [ ALPBACH SUMMER SCHOOL ]

Wissenschaftler und Forscher auf das Marktpotenzial ihrer Ideen und Forschungen aufmerksam zu machen, ist das Ziel der Alpbach Summer

School, die vom I.E.C.T. (Institute for Entrepreneurship Cambridge –Tirol) in Kooperation mit der University of Cambridge und dem Europäischen

Forum Alpbach veranstaltet wird. Dabei werden die kommerzielle Realisierbarkeit geprüft und Pläne entwickelt, wie neue Unternehmen mit

globalemWachstumspotenzial aus den Ideen entstehen können. Zielgruppe sind Master- und Ph.D.-Studenten, Post-Docs und Forscher aus den

BereichenTechnologie, Advanced Engineering, Naturwissenschaft, Life Science, Physik und Mathematik. Info:

www.iect.at/summer-school-de/

SZENE

In den Bergen in Richtung Umsetzung

Schon bei der zweiten Auflage zeigte sich, dass der Business Angel Summit Kitzbühel weit über Tirols Grenzen hinaus wahrgenommen

wird: Mehr als 100 Business Angels aus Europa, Israel und den USA nahmen elf österreichische Top-Start-ups unter die Lupe.

Alpine Engel für elf Durchstarter

Mit der

I.E.C.T.-Challenge

wendet

sich das Netzwerk rund um Business

Angel Hermann Hauser an Start-ups auf

Investorensuche. Die fünf besten Start-ups

können vor Hauser und den I.E.C.T. Capital

Partners pitchen, für den Sieger gibt‘s eine

Woche Cambridge für die Erweiterung

des eigenen Netzwerks. Ende der An-

meldefrist für die erste Challenge ist der

1. September 2016. Mehr Informationen

gibt‘s auf

www.iect.at/iect-challenge-de

Seit 2012 gibt es den

Start-up Day

von CAST und aws, der einen Erfahrungs-

austausch und viel Information rund um

das Thema Gründung und Unternehmer-

tum bietet, zudem auch die Möglichkeit

zum Netzwerken. Info:

www.cast-tyrol.com

Der

StartUp-Club Tirol

ist der regel-

mäßigeTreffpunkt für GründerInnen und

für all jene, die amThema Gründung inte-

ressiert sind. Die von I.E.C.T., den Austrian

Startups und der Standortagentur Tirol ver-

anstalteten Abende bieten Erfahrungswerte

von Jungunternehmern und allen, die ihre

Gründungsidee in einer Runde präsentie-

ren möchten, die Möglichkeit eines Open

Pitch. Info:

www.standort-tirol.at/termine

FAKTEN. INFOS.

[ Thema: Start-up-Events ]

Die elf Start-ups

des Business Angel

Summit 2016: Blue Danube Robotics,

Flatout Technologies, Piur Imaging,

Waytation (alleWien), Cape Reamol

(Salzburg), ONLIM, PowUnity (beide

Innsbruck), blue.sky energy (Fran-

kenburg und Hopfgarten), IMB (Bad

Vöslau),TeDaLoS (Biedermannsdorf)

undYodelTalk (Schönau)

Foto:Andreas Friedle

Foto:Corinna Pfurtscheller