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STANDORT

0416

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[ konkret GESEHEN ]

Eine mehr als coole Sache

D

ie Faszination für Eiseskälte

brachteWolfgang Lausecker

von einem USA-Aufenthalt ins Tiroler

Außerfern, 2009 machte er diese

Faszination zu seinem Unternehmen

und schon der Name ist Programm

– CoolTech. Anfangs konzentrierte

er sich auf Tieftemperaturbehand-

lung (minus 180 Grad Celsius) von

Industrieprodukten, um diese unter

anderem widerstandsfähiger gegen

Verschleiß zu machen, als zweites

Standbein kamen Musikinstrumente

dazu – das gezielte Abkühlen auf

minus 180 Grad verbessert das

Ansprechverhalten und verändert

die Klangfarbe. Seit zwei Jahren lässt

Lausecker nun Kälte auch auf Men-

schen los – in der Cryosauna.

„Kälteanwendungen kennt man bei

uns durch Kältekammern. Diese be-

nötigen aber viel Platz, außerdem sind

die Investitions- und Betriebskosten

hoch“, erläutert der Techniker. Nicht

so bei einer Cryosauna, eine Einper-

sonenkabine, in der man – mit Hilfe

von Stickstoff als Kaltgas – einer tro-

ckenen Kälte von minus 135 bis 145

Grad Celsius ausgesetzt wird. Und

zwar, „maximal drei Minuten lang“,

sagt Lausecker. Die „gefühlteTem-

peratur“, so Lausecker, sei aber nicht

so niedrig, nach einer halben Minute

im Flusswasser des Lechs friere man

mehr.Verlässt man die Cryosauna,

spürt man ein leichtes Kribbeln und

fühlt sich, sagt der CoolTech-Chef,

„einfach saugut“. Insofern eine per-

fekte Ergänzung einerWellnessanlage,

Lauseckers Hauptkunden kommen

aber (noch) aus dem medizinischen

Bereich, da die Cryosauna unter an-

derem in der Therapie von Schmer-

zen im Bewegungsapparat wie etwa

bei Rheuma eingesetzt wird.

Aber auch Sportler schwören auf

die Ganzkörpertherapie, verhilft sie

doch einerseits zu einer besseren

Regeneration nach dem Fitnesstrai-

ning oderWettkampf, andererseits

aber auch zu besseren Leistungen

imWettkampf. „Studien“, betont

Lausecker, „zeigen, dass die Ausdau-

erleistung um bis zu 18 Prozent, die

Kraftleistung um bis zu vier Prozent

gesteigert werden kann.“ Mehr Info:

www.cooltech.at

STANDORT:

Sie setzen bei Infrarot-

kabinen auf das Physiotherm-Prinzip.

Was steckt hinter dem Prinzip?

JOSEF GUNSCH:

Physiotherm gibt

es seit zwanzig Jahren und wir haben

immer versucht, den Nutzen des Kun-

dens in den Vordergrund zu stellen,

speziell was das Zusammenwirken

von Strahlungswärme und Raumtem-

peratur betrifft. Am Anfang waren es

Erfahrungswerte der Kunden, dann

haben wir es medizinisch untersucht.

Das Prinzip liegt darin, bei einer

Raumtemperatur von 35 bis 38 Grad

Celsius mit der Strahlungswärme di-

rekt auf die Rückenmuskulatur den

Körper zu erwärmen. Dieses Zusam-

menspiel macht Physiotherm aus.

STANDORT:

Warum gerade zwi-

schen 35 bis 38 Grad?

GUNSCH:

In diesem Bereich – der

Thermoneutralzone – ist der Körper

im Ausgleich: Er braucht keine Ener-

gie, um sich aufzuwärmen oder ab-

zukühlen, da die Außentemperatur

gleich der Körpertemperatur ist.

STANDORT:

Die Strahlungswärme

gelangt über die Rückenmuskulatur

in den Körper?

GUNSCH:

Ja, das macht die positi-

ven Effekte aus: Der Kreislauf kommt

in Schwung, das Immunsystem wird

gestärkt etc. Und über die direkte Be-

strahlung der Wirbelsäulenmuskula-

tur werden zusätzlich Rückenschmer-

zen positiv beeinflusst.

STANDORT:

Kann man Infrarot-Wir-

kung wissenschaftlich belegen?

GUNSCH:

Für eine Studie haben

wir vor mehr als zehn Jahren einen

Arzt gesucht. Es hat geheißen, es ist

eine Wärmeanwendung wie eine

Sauna, Wärme ist Wärme. Wir wa-

ren hartnäckig, da wir von positiven

Effekten wussten und diese bewei-

sen wollten. In der Studie wurde das

Physiotherm-Prinzip einer Kontroll­

anwendung gegenübergestellt, den

Probanden wurde Blut abgenommen

und diverse Körperfunktionen ge-

messen. Das Ergebnis zeigte, dass un-

sere Methode mit den mit Lavasand

gefüllten Keramikstrahlern und der

Niedertemperatur-Infrarottechnik

wirklich Effekte erzielt. Der Arzt, der

mit uns die Studie durchgeführt hat,

war am Anfang skeptisch – in der

Zwischenzeit ist er der medizinische

Leiter bei Physiotherm.

STANDORT:

Mit Sensocare haben

Sie eine Technologie entwickelt, die

Infrarotanwendungen auch im Lie-

gen ermöglicht. Wie kam es dazu?

GUNSCH:

Ausgangspunkt war ein

Gespräch über den Einsatz von In-

frarotwärmekabinen für einen vom

Hals abwärts gelähmten Tiroler, der

ja am Rücken nichts mehr spürt:

Wie kann er in der Kabine sitzen,

die Wärme genießen und wie kann

es für ihn sicher sein? Die Heraus-

forderung war, im Bestrahlungsfeld

eine Messung der Hauttemperatur

durchzuführen und dann die Strah-

lungswärme optimal zuzuführen.

Unsere hauseigene F&E-Abteilung

hat Sensocare entwickelt. Es misst mit

Sensoren berührungslos die genaue

Hauttemperatur, somit kann ich mit

der Strahlungswärme noch näher an

den Körper heran.

STANDORT:

Heute ist Sensocare das

Markenzeichen von Physiotherm.

GUNSCH:

Wir haben schnell be-

merkt, dass es auch für den gesun-

den Anwender einen extremen Vor-

teil bietet: Die Wärmeanwendung ist

noch optimaler, da ich mehr Wärme

in den Körper bekomme, und es gibt

eine größtmögliche Sicherheit – ich

kann es im Liegen, also auch im

Schlaf, anwenden.

STANDORT:

Wie oft sitzen Sie selbst

in einer Ihrer Kabinen?

GUNSCH:

Im Sommer etwas sel-

tener, sonst zwei- bis dreimal in der

Woche – ich checke und beantworte

dabei meine E-Mails.

Mehr Info:

www.physiotherm.com

]

„Hören“ mit dem ganzen Körper

Das von Ernst Mussmann entwickelte Körperschallbehandlungskonzept

ermöglicht ein mehrdimensionales Erlebnis mit garantierter Tiefenentspannung.

A

uf einer Swave liegt man –

aber mehr hat die von Ernst

Mussmann entwickelte Kör-

perschalltechnologie mit einer Liege

nicht zu tun. „Ein Embryo nimmt

alle Geräusche als Schwingungen

über den Körper der Mutter wahr

und fühlt sich dabei wohl und ge-

borgen“, sagt der promovierte Tech-

niker. Ähnlich ergeht es einem auf

dem von Mussmann entwickelten

Körperschallsystem. Durch seine

patentierte Methode wird spezielle

Musik nicht wie bei klassischen Laut-

sprechern über die Luft verbreitet,

sondern mit Schwingungsfrequenz-

gebern direkt über die Liegefläche

und den speziellen Soundpads in

Form angenehmer Vibrationen in

den Körper weitergeleitet. Musik

wird also mit jeder Zelle des Kör-

pers „gehört“ (nach Wunsch steigert

ein Kopfhörer das Klangerlebnis

um die klassisch akustische Dimen-

sion). Durch ein in das System ein-

gebautes 3D-Wave-Gelenk und die

schwingend gelagerte Liegefläche

entsteht zudem eine Art schwerelo-

ses Floating-Gefühl im dreidimensio-

nalen Raum. Ernst Mussmann: „Ein

Erlebnis, als würde man auf einer

Luftmatratze von Meereswellen sanft

getragen und geschaukelt.“ Dahin-

ter steckt jahrelange Entwicklungs-

arbeit, nachdem der High-End-Au-

dio-Spezialist im Jahr 2008 mit einer

herkömmlichen Klangliege zu tun

hatte und sogleich wusste: „Da will

ich mehr.“

Das Ergebnis ist Swave, ein Kunst-

wort aus Sound und Wave, so der Un-

ternehmer aus dem Tiroler Stubaital

– und die Swave-Technologie ist viel-

seitig einsetzbar: als reines entspan-

nendes Körperschall-Musik-Erlebnis;

zur Stress- und Burn

outprophylaxe;

zur Verbesserung der Schlafqualität;

zur besseren Regeneration nach

sportlichen Belastungen; als Massa-

geliege verwendet, verstärkt Swave

die Wirkung jeder Massagebehand-

lung; sogar eine Massage-Behand-

lung mit Kleidung ist möglich.

2014 wurde Mussmann für seine

Swave-Technologie in der Kategorie

„Best Spa Innovation Technique“ mit

dem European Helath & Spa Award

ausgezeichnet, seitdem hat er Swa-

ve zu einem Behandlungskonzept

weiterentwickelt. „Das Swave-System

kann inzwischen modular und indi-

viduell je nach Wunsch und Positi-

onierung des Hotels zusammenge-

stellt werden“, sagt Ernst Mussmann.

Das Ziel sollte allerdings immer das

gleiche bleiben – dem „Swaver“ ein

vollkommenes und damit regenerie-

rendes und vitalisierendes Erlebnis

der Tiefenentspannung zu bieten.

Mehr Informationen dazu gibt‘s auf

www.swave.at

]

Foto:aberjung

Der Tiroler Infrarotwärmekabinen-Hersteller Physiotherm setzt nicht nur auf den bloßen Effekt von Wärme,

sondern belegt den wohltuenden Effekt seiner Wärmeanwendungen mit eigens durchgeführten Studien.

„Wir waren hartnäckig“

Foto:Andreas Friedle

Die Sauna im und als Zoom

Thema: [ ANLAGENBAU ]

HARDWARE

KLAFS, Marktführer im Bereich Sauna und Spa, fährt die Sauna

an dieWand – und wieder aus. Die revolutionäre S1 ist die weltweit

erste Sauna, die sich auf Knopfdruck – ähnlich einem Kamera-Zoom –

ganz klein macht. Im eingefahrenen Zustand ist sie nur 60 Zentimeter

tief, ausgefahren bietet sie Platz für die Familie. Info:

www.klafs.at

FAKTEN. NEWS.

[ Thema: Hardware ]

Die Tiroler Hotelentwickler Geisler &

Trimmel haben sich seit mehr als 20 Jahren

auf Projekte imTourismus spezialisiert.Wie

man ohne leicht verständliche Symbole

wie Edelweiß & Co. trotzdem „alpin“

planen kann, zeigt eines ihrer jüngsten Pro-

jekte. Beim neuen waldSPA des Salzburger

Hotel Forsthofgut setzten die Spezialisten

auf luxuriöse Kargheit, das ThemaWald

und die alpine Natur wurden dabei subtil

und abstrahiert aufgearbeitet und in zeit-

genössischem Design umgesetzt. Mehr Info

gibt‘s auf

www.geisler-trimmel.com

Das Innsbrucker Unternehmen

Wellwasser hat eine dreistufige High-Tech-

Wasseraufbereitungsanlage entwickelt, die

Wasser in bester Qualität produziert und

von Hotellerie sowie Gastronomie still

oder perlend als Alternative zu abgefüllten

Wässern genutzt wird. Die spezielle

Filteranlage reinigt Wasser und macht es

in vielen Fällen wieder trinkbar, zudem

werden Fremdgeruch- oder Geschmack

vom Aktivkohlemedium adsorbiert. Ein

Bakterienfilter entfernt alle Bakterien und

Keime zuverlässig aus demWasser. Zusätz-

lich wird die Stabilität und Haltbarkeit des

Wassers durch Kristalle positiv beeinflusst.

Mehr Infos auf

www.wellwasser.com

Ernst Mussmann: „Als würde man auf einer Luftmatratze geschaukelt.“

Wolfgang Lausecker: „Verlässt man die

Cryosauna, fühlt man sich saugut.“

Josef Gunsch: „Wir haben 7.000 Hotels

und 70.000 Privathaushalte als Kunden.“

Foto:Andreas Friedle

Foto:Geisler&Reimmel