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STANDORT
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[ konkret GESEHEN ]
Eine mehr als coole Sache
D
ie Faszination für Eiseskälte
brachteWolfgang Lausecker
von einem USA-Aufenthalt ins Tiroler
Außerfern, 2009 machte er diese
Faszination zu seinem Unternehmen
und schon der Name ist Programm
– CoolTech. Anfangs konzentrierte
er sich auf Tieftemperaturbehand-
lung (minus 180 Grad Celsius) von
Industrieprodukten, um diese unter
anderem widerstandsfähiger gegen
Verschleiß zu machen, als zweites
Standbein kamen Musikinstrumente
dazu – das gezielte Abkühlen auf
minus 180 Grad verbessert das
Ansprechverhalten und verändert
die Klangfarbe. Seit zwei Jahren lässt
Lausecker nun Kälte auch auf Men-
schen los – in der Cryosauna.
„Kälteanwendungen kennt man bei
uns durch Kältekammern. Diese be-
nötigen aber viel Platz, außerdem sind
die Investitions- und Betriebskosten
hoch“, erläutert der Techniker. Nicht
so bei einer Cryosauna, eine Einper-
sonenkabine, in der man – mit Hilfe
von Stickstoff als Kaltgas – einer tro-
ckenen Kälte von minus 135 bis 145
Grad Celsius ausgesetzt wird. Und
zwar, „maximal drei Minuten lang“,
sagt Lausecker. Die „gefühlteTem-
peratur“, so Lausecker, sei aber nicht
so niedrig, nach einer halben Minute
im Flusswasser des Lechs friere man
mehr.Verlässt man die Cryosauna,
spürt man ein leichtes Kribbeln und
fühlt sich, sagt der CoolTech-Chef,
„einfach saugut“. Insofern eine per-
fekte Ergänzung einerWellnessanlage,
Lauseckers Hauptkunden kommen
aber (noch) aus dem medizinischen
Bereich, da die Cryosauna unter an-
derem in der Therapie von Schmer-
zen im Bewegungsapparat wie etwa
bei Rheuma eingesetzt wird.
Aber auch Sportler schwören auf
die Ganzkörpertherapie, verhilft sie
doch einerseits zu einer besseren
Regeneration nach dem Fitnesstrai-
ning oderWettkampf, andererseits
aber auch zu besseren Leistungen
imWettkampf. „Studien“, betont
Lausecker, „zeigen, dass die Ausdau-
erleistung um bis zu 18 Prozent, die
Kraftleistung um bis zu vier Prozent
gesteigert werden kann.“ Mehr Info:
www.cooltech.atSTANDORT:
Sie setzen bei Infrarot-
kabinen auf das Physiotherm-Prinzip.
Was steckt hinter dem Prinzip?
JOSEF GUNSCH:
Physiotherm gibt
es seit zwanzig Jahren und wir haben
immer versucht, den Nutzen des Kun-
dens in den Vordergrund zu stellen,
speziell was das Zusammenwirken
von Strahlungswärme und Raumtem-
peratur betrifft. Am Anfang waren es
Erfahrungswerte der Kunden, dann
haben wir es medizinisch untersucht.
Das Prinzip liegt darin, bei einer
Raumtemperatur von 35 bis 38 Grad
Celsius mit der Strahlungswärme di-
rekt auf die Rückenmuskulatur den
Körper zu erwärmen. Dieses Zusam-
menspiel macht Physiotherm aus.
STANDORT:
Warum gerade zwi-
schen 35 bis 38 Grad?
GUNSCH:
In diesem Bereich – der
Thermoneutralzone – ist der Körper
im Ausgleich: Er braucht keine Ener-
gie, um sich aufzuwärmen oder ab-
zukühlen, da die Außentemperatur
gleich der Körpertemperatur ist.
STANDORT:
Die Strahlungswärme
gelangt über die Rückenmuskulatur
in den Körper?
GUNSCH:
Ja, das macht die positi-
ven Effekte aus: Der Kreislauf kommt
in Schwung, das Immunsystem wird
gestärkt etc. Und über die direkte Be-
strahlung der Wirbelsäulenmuskula-
tur werden zusätzlich Rückenschmer-
zen positiv beeinflusst.
STANDORT:
Kann man Infrarot-Wir-
kung wissenschaftlich belegen?
GUNSCH:
Für eine Studie haben
wir vor mehr als zehn Jahren einen
Arzt gesucht. Es hat geheißen, es ist
eine Wärmeanwendung wie eine
Sauna, Wärme ist Wärme. Wir wa-
ren hartnäckig, da wir von positiven
Effekten wussten und diese bewei-
sen wollten. In der Studie wurde das
Physiotherm-Prinzip einer Kontroll
anwendung gegenübergestellt, den
Probanden wurde Blut abgenommen
und diverse Körperfunktionen ge-
messen. Das Ergebnis zeigte, dass un-
sere Methode mit den mit Lavasand
gefüllten Keramikstrahlern und der
Niedertemperatur-Infrarottechnik
wirklich Effekte erzielt. Der Arzt, der
mit uns die Studie durchgeführt hat,
war am Anfang skeptisch – in der
Zwischenzeit ist er der medizinische
Leiter bei Physiotherm.
STANDORT:
Mit Sensocare haben
Sie eine Technologie entwickelt, die
Infrarotanwendungen auch im Lie-
gen ermöglicht. Wie kam es dazu?
GUNSCH:
Ausgangspunkt war ein
Gespräch über den Einsatz von In-
frarotwärmekabinen für einen vom
Hals abwärts gelähmten Tiroler, der
ja am Rücken nichts mehr spürt:
Wie kann er in der Kabine sitzen,
die Wärme genießen und wie kann
es für ihn sicher sein? Die Heraus-
forderung war, im Bestrahlungsfeld
eine Messung der Hauttemperatur
durchzuführen und dann die Strah-
lungswärme optimal zuzuführen.
Unsere hauseigene F&E-Abteilung
hat Sensocare entwickelt. Es misst mit
Sensoren berührungslos die genaue
Hauttemperatur, somit kann ich mit
der Strahlungswärme noch näher an
den Körper heran.
STANDORT:
Heute ist Sensocare das
Markenzeichen von Physiotherm.
GUNSCH:
Wir haben schnell be-
merkt, dass es auch für den gesun-
den Anwender einen extremen Vor-
teil bietet: Die Wärmeanwendung ist
noch optimaler, da ich mehr Wärme
in den Körper bekomme, und es gibt
eine größtmögliche Sicherheit – ich
kann es im Liegen, also auch im
Schlaf, anwenden.
STANDORT:
Wie oft sitzen Sie selbst
in einer Ihrer Kabinen?
GUNSCH:
Im Sommer etwas sel-
tener, sonst zwei- bis dreimal in der
Woche – ich checke und beantworte
dabei meine E-Mails.
Mehr Info:
www.physiotherm.com]
„Hören“ mit dem ganzen Körper
Das von Ernst Mussmann entwickelte Körperschallbehandlungskonzept
ermöglicht ein mehrdimensionales Erlebnis mit garantierter Tiefenentspannung.
A
uf einer Swave liegt man –
aber mehr hat die von Ernst
Mussmann entwickelte Kör-
perschalltechnologie mit einer Liege
nicht zu tun. „Ein Embryo nimmt
alle Geräusche als Schwingungen
über den Körper der Mutter wahr
und fühlt sich dabei wohl und ge-
borgen“, sagt der promovierte Tech-
niker. Ähnlich ergeht es einem auf
dem von Mussmann entwickelten
Körperschallsystem. Durch seine
patentierte Methode wird spezielle
Musik nicht wie bei klassischen Laut-
sprechern über die Luft verbreitet,
sondern mit Schwingungsfrequenz-
gebern direkt über die Liegefläche
und den speziellen Soundpads in
Form angenehmer Vibrationen in
den Körper weitergeleitet. Musik
wird also mit jeder Zelle des Kör-
pers „gehört“ (nach Wunsch steigert
ein Kopfhörer das Klangerlebnis
um die klassisch akustische Dimen-
sion). Durch ein in das System ein-
gebautes 3D-Wave-Gelenk und die
schwingend gelagerte Liegefläche
entsteht zudem eine Art schwerelo-
ses Floating-Gefühl im dreidimensio-
nalen Raum. Ernst Mussmann: „Ein
Erlebnis, als würde man auf einer
Luftmatratze von Meereswellen sanft
getragen und geschaukelt.“ Dahin-
ter steckt jahrelange Entwicklungs-
arbeit, nachdem der High-End-Au-
dio-Spezialist im Jahr 2008 mit einer
herkömmlichen Klangliege zu tun
hatte und sogleich wusste: „Da will
ich mehr.“
Das Ergebnis ist Swave, ein Kunst-
wort aus Sound und Wave, so der Un-
ternehmer aus dem Tiroler Stubaital
– und die Swave-Technologie ist viel-
seitig einsetzbar: als reines entspan-
nendes Körperschall-Musik-Erlebnis;
zur Stress- und Burn
outprophylaxe;
zur Verbesserung der Schlafqualität;
zur besseren Regeneration nach
sportlichen Belastungen; als Massa-
geliege verwendet, verstärkt Swave
die Wirkung jeder Massagebehand-
lung; sogar eine Massage-Behand-
lung mit Kleidung ist möglich.
2014 wurde Mussmann für seine
Swave-Technologie in der Kategorie
„Best Spa Innovation Technique“ mit
dem European Helath & Spa Award
ausgezeichnet, seitdem hat er Swa-
ve zu einem Behandlungskonzept
weiterentwickelt. „Das Swave-System
kann inzwischen modular und indi-
viduell je nach Wunsch und Positi-
onierung des Hotels zusammenge-
stellt werden“, sagt Ernst Mussmann.
Das Ziel sollte allerdings immer das
gleiche bleiben – dem „Swaver“ ein
vollkommenes und damit regenerie-
rendes und vitalisierendes Erlebnis
der Tiefenentspannung zu bieten.
Mehr Informationen dazu gibt‘s auf
www.swave.at]
Foto:aberjung
Der Tiroler Infrarotwärmekabinen-Hersteller Physiotherm setzt nicht nur auf den bloßen Effekt von Wärme,
sondern belegt den wohltuenden Effekt seiner Wärmeanwendungen mit eigens durchgeführten Studien.
„Wir waren hartnäckig“
Foto:Andreas Friedle
Die Sauna im und als Zoom
Thema: [ ANLAGENBAU ]
HARDWARE
KLAFS, Marktführer im Bereich Sauna und Spa, fährt die Sauna
an dieWand – und wieder aus. Die revolutionäre S1 ist die weltweit
erste Sauna, die sich auf Knopfdruck – ähnlich einem Kamera-Zoom –
ganz klein macht. Im eingefahrenen Zustand ist sie nur 60 Zentimeter
tief, ausgefahren bietet sie Platz für die Familie. Info:
www.klafs.atFAKTEN. NEWS.
[ Thema: Hardware ]
Die Tiroler Hotelentwickler Geisler &
Trimmel haben sich seit mehr als 20 Jahren
auf Projekte imTourismus spezialisiert.Wie
man ohne leicht verständliche Symbole
wie Edelweiß & Co. trotzdem „alpin“
planen kann, zeigt eines ihrer jüngsten Pro-
jekte. Beim neuen waldSPA des Salzburger
Hotel Forsthofgut setzten die Spezialisten
auf luxuriöse Kargheit, das ThemaWald
und die alpine Natur wurden dabei subtil
und abstrahiert aufgearbeitet und in zeit-
genössischem Design umgesetzt. Mehr Info
gibt‘s auf
www.geisler-trimmel.comDas Innsbrucker Unternehmen
Wellwasser hat eine dreistufige High-Tech-
Wasseraufbereitungsanlage entwickelt, die
Wasser in bester Qualität produziert und
von Hotellerie sowie Gastronomie still
oder perlend als Alternative zu abgefüllten
Wässern genutzt wird. Die spezielle
Filteranlage reinigt Wasser und macht es
in vielen Fällen wieder trinkbar, zudem
werden Fremdgeruch- oder Geschmack
vom Aktivkohlemedium adsorbiert. Ein
Bakterienfilter entfernt alle Bakterien und
Keime zuverlässig aus demWasser. Zusätz-
lich wird die Stabilität und Haltbarkeit des
Wassers durch Kristalle positiv beeinflusst.
Mehr Infos auf
www.wellwasser.comErnst Mussmann: „Als würde man auf einer Luftmatratze geschaukelt.“
Wolfgang Lausecker: „Verlässt man die
Cryosauna, fühlt man sich saugut.“
Josef Gunsch: „Wir haben 7.000 Hotels
und 70.000 Privathaushalte als Kunden.“
Foto:Andreas Friedle
Foto:Geisler&Reimmel