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standort

0414

2 1

T

MI – Tourism meets Indus-

try“ hieß es Anfang Okto-

ber zum dritten Mal in der

Olympiaregion Seefeld. Das bran-

chenübergreifende Fach-Forum

stellte Themen und innovative Lö-

sungsansätze aus der Industrie, die

konkreten Bedürfnissen der Tou-

rismuswirtschaft entsprechen, in

den Mittelpunkt. Rund 50 Teilneh-

mer beschäftigten sich im Inter­

alpenhotel mit dem „Internet der

Dinge“ und der Schneeerzeugung

von morgen. Die „künstliche Wol-

ke“, die bei TMI vorgestellt wur-

de, wird bereits in diesem Winter

in Obergurgl im Freiluftlabor auf

ihre Praxistauglichkeit geprüft.

Michael Bacher, der für die Wei-

terentwicklung und Realisierung

der Patentidee „Dendritic Snow

Production“ verantwortlich zeich-

nete und 2014 das Unternehmen

Neuschnee gründete, stellte mit

„(NEU)SCHNEE & Wintertouris-

mus – Physik | Anforderung | Visi-

on“ eine Technologie vor, die in

diesem Winter in Obergurgl im

Echtbetrieb getestet wird (siehe

Seite 4). Die dazugehörenden „Ba-

sics“ aus der Grundlagenforschung

präsentierte Thomas Loerting vom

Institut für Physikalische Chemie

an der Universität Innsbruck.

Auch der zweite Themenkom-

plex war für die Teilnehmer von

großem Interesse: Die totale Ver-

netzung für die Industrie 4.0 steht,

ist in ihrer Komplexität bisher nur

in wirklich großen Industrien zu

finden – aber auch im Tourismus

werden diese Konzepte bereits ver-

einzelt mit Erfolg eingesetzt. Was

genau unter der europäischen In-

itiative Industrie 4.0 bzw. dem „In-

ternet der Dinge“ zu verstehen ist

und welche Auswirkungen auch im

Umfeld des Tourismus zu erwarten

sind, beleuchteten Peter Mirski

(MCI) und Dietmar Kilian (PDA­

group) in ihrem Vortrag.

Verstärkte Vernetzung, verän-

derte Interaktionsmuster zwischen

Unternehmen und Personen,

neue Formen der Innovation

durch weltweit agierende interdis-

ziplinäre Teams und mehr wurden

thematisiert. Die Umsetzung von

Industrie 4.0 Projekten in Unter-

nehmen aller Größenordnung

ermöglicht, beispielsweise durch

den Einsatz von „Machine to Ma-

chine“ Kommunikation, eine deut-

liche Verbesserung der Entschei-

dungsfindung sowie Prozess- bzw.

Kostenoptimierung und somit die

Unternehmens- bzw. Standortsi-

cherung in Europa: Mit ein Grund,

warum auch die EU in diesem

Bereich Fördermittel zu Verfü-

gung stellt. Die Standortsicherung

funktioniert jedoch nur, wenn

ausreichend Arbeitskräfte mit IT-

und technischem Know-how zur

Verfügung stehen. Und dass die-

se Arbeitskräfte von morgen als

„digital natives“ schon im Bereich

der Ausbildung völlig neue Ansät-

ze fordern, sieht Mirski als Leh-

render tagtäglich. In Workshops zu

Themen wie „SMART hotel room“

oder „tourism meets robots“ waren

die Teilnehmer eingeladen, sich

mit konkreten Fragestellungen aus

der Praxis auseinanderzusetzen.

Die Ergebnisse konnten sich sehen

lassen: Vom Roboter-Butler Hans

bis hin zum Teppich, der die Bewe-

gungsmuster der Gäste aufzeich-

net, reichten hier die Ideen.

„Wir freuen uns, dass wir auch in

diesem Jahr wieder zwei Themen-

komplexe beleuchten können, die

sehr konkrete Auswirkungen auf

den Tourismus haben. Wenn sich

konkrete, marktreife Produkte

entwickeln, ist dies die beste Bestä-

tigung für das innovative Format“,

freuten sich die beiden Initiatoren

Harald Gohm (GF Standortagen-

tur Tirol) und Markus Tschoner

(GF Olympiaregion Seefeld). ]

Tourism meets Industry zeigte in Seefeld, was Industrie 4.0 dem Tourismus

bringen könnte und wie der Schnee von morgen aussehen sollte.

Innovative Lösungen

Socialize your business

Thema: [ Smart Party ]

treff

Im Rahmen des Interreg-IV-Projekts „SMART – Social Media for Active Regional Transfer“ konnten Unternehmen aus Nord- und

Südtirol ihr Wissen und Können rund um den Einsatz von Social Media perfektionieren. Als Folgeinitiative findet nun die erste Smart

Party in Tirol beim Raiffeisen Club Tirol statt. Nach einem Kurzvortrag über Targeting im Online-Marketing geben die Kommunika-

tions-Verantwortlichen des Raiffeisen Club Tirol Tipps und Anregungen zum erfolgreichen Einsatz von Social Media.

Ort: Raiffeisen Landesbank Tirol AG, Adamgasse 3-5, 6020 Innsbruck; Zeit: 03. 12. 2014, 17.00 – 20.00 Uhr

Wenn Sie den STANDORT regelmäßig

lesen möchten, schreiben Sie uns bitte

ein E-Mail an

standort@standort-tirol.at.

Wir schicken Ihnen den STANDORT

gerne kostenlos zu.

Abonnement

] [

TERMINE.

[ Standort ]

24. – 25. November 2014

AHGZ Wellness Gipfel 2014

AHGZ und The Conference Group

begrüßen Spitzen-Entscheider renom-

mierter Wellness-Häuser zum Jahres-

kongress für Hotellerie, Day Spas und

Wellness.

Ort: Brenners Park-Hotel & Spa, 76530

Baden-Baden

24. – 28. November 2014

Seminarreihe GMP – GMP Basics

& Advanced

Seminar zu den Themen GMP-Basiswis-

sen, Planen, Bauen, Qualifizieren, Vali-

dieren, GMP-Routinebetrieb, Hygiene

im GMP-Umfeld in Theorie und Praxis

Ort: Hotel Kaiserhof, Frankenberggasse

10, 1040 Wien

25. – 26. November 2014

Austria Showcase 4th Munich

Biomarker Conference

Biotech- und Pharmaindustrie treffen

Wissenschaftler und Ärzte, um gemein-

sam die aktuellen Trends der Biomarker-

forschung zu diskutieren.

Ort: Hilton Munich Park Hotel,

80538 München

26. November 2014

BOB – Best of Biotech Phase 1

Award Ceremony & Evaluators Party

Feiern Sie mit der aws die Gewinner

der Phase 1 des BOB – Best of Biotech

Businessplan-Wettbewerbs!

Ort: Haus des Meeres,

1060 Wien

26. November 2014

aws impulse Lecture

Vortrag zum Thema „Marktplatz Inter-

net – wie wird mein Onlineauftritt zu

meiner/m besten VerkaufsmitarbeiterIn?“

Ort: MCI Management Center Inns-

bruck, 6020 Innsbruck

Zeit: 09.00 – 17.00 Uhr

27. November 2014

Austrian Business Angel Day 2014

Branchenkonferenz mit Competitive

Pitching

Ort: Palais Auersperg, Wien

30. November 2014

C hoch 3 – creative community

coaching

Workshops und Networking für Krea-

tivschaffende. Ende der Bewerbungsfrist

in Tirol

Ort: Innsbruck

09. Dezember 2014

FFG-Workshop

Antragstellung leicht gemacht in Tirol.

Praxisorientierter Workshop mit

Übungsbeispielen

Ort: Wirtschaftstkammer Tirol, 6020

Innsbruck

Zeit: 14.00 – 17.00 Uhr

Detailinformationen zu den einzelnen

Veranstaltungen sowie

Anmeldemöglichkeiten finden Sie auf

www.standort-tirol.at/termine.

Wir freuen uns auf Sie!

Termine

] [

Die Arbeit der Tiroler Clu-

ster wird aus dem Europä-

ischen Fonds für Regionale

Entwicklung (EFRE) unterstützt.

EU-Förderung

Tourism meets Industry

[ Statements ]

[ vor GEDACHT ]

Erfolg durch mutige Entrepreneure

HARALD GOHM

GF der Standortagentur Tirol

D

rei der jüngsten Medienmel-

dungen: Erfolgreicher Cam-

bridge-Tiroler besucht den Standort

und lädt zur Kooperation ein. Die

Tiroler Landesregierung hat ihr erstes

Doppelbudget beschlossen. Das

Kompetenzzentrum Oncotyrol ist auf

der Suche nach Industriepartnern,

um weit gediehene Forschungen

zu vermarktbaren Produkten wei-

terzuentwickeln. Diese Meldungen

erscheinen zunächst voneinander losgelöst, doch ist hier

tatsächlich alles miteinander verbunden. Bereits an die 15

Jahre reichen die Kontakte mit Hermann Hauser zurück.

Cambridge gilt immer als das europäische Modell, um aus

einem vormals reinen Forschungsstandort auch einen unter-

nehmerischen Jobmotor werden zu lassen. Die Landespo-

litik folgte diesem Modell mit konsequenten und tatkräftigen

Investitionen in Millionenhöhe. Denn auch Tirol war und ist

auf einer internationalen Landkarte immer wieder als Top

Forschungsadresse (z.B. Quantenoptik oder im Bereich der

Lebenswissenschaften) zu finden. Forschungsschwerpunkte,

Kompetenzzentren, Transferzentren, Gründerzentren und

Cluster wurden aufgebaut. Eine Startup-Szene entwickelte

sich. Doch das Land muss, wie alle öffentliche Haushalte,

den Gürtel enger schnallen. Auch sind Förderungen nicht

mehr so leicht zu erhalten wie noch wenige Jahre zuvor.

Doch geht es vielerorts auch nicht mehr um reine Förde-

rung. Vielmehr sollen, wie im Fall des Oncotyrol, mutige

UnternehmerInnen gefunden werden, die bereit sind, mit

ihrem unternehmerischen Gespür und natürlich auch Kapital

in Ideen am Standort zu investieren. Gerade jetzt zu rufen,

denen „geht die Luft (sprich Förderung) aus“, ist eine falsche

und unangebrachte Sichtweise. Politik und Wissenschaft

sind in Vorleistung gegangen. Jetzt sind auch Unternehmen

gefordert. Wachstumswunder wie Cambridge, das Silicon

Valley oder Boulder, Colorado, wurden nämlich nicht durch

Unis oder die Politik so erfolgreich. Der durchschlagende

Erfolg stellte sich schließlich durch das Engagement mutiger

Entrepreneure und Investoren ein.

Foto: Standortagerntur Tirol

TMI will

die Kooperation

zwischen alpiner

Tourismuswirtschaft

und innovati-

onsorientierter

Industrie stärken,

um nachhaltige

und zukunftsfähige

Entwicklungen zu beschleunigen und

damit den Alpenraum als ,Smart Region‘

stärker zu verankern.

Denn nur wenn es

uns gelingt, die Ansätze der Industrie sehr

schnell für ‚unsere‘ Tourismusindustrie

zu adaptieren, können wir weiterhin so

erfolgreich wie bisher im internationalen

Wettbewerb reüssieren.“

Markus Tschoner, GF Olympiaregion Seefeld

„Wir haben ein

Gerät erfunden, das

Schnee so produ-

ziert, wie es die

Natur vormacht.

Wir produzie-

ren ihn in einer

künstlichen Wolke,

lassen es aus dieser

in einem Behälter schneien. Da es ein

Behälter ist, können wir den Schnee

auffangen und dorthin verbringen, wo

wir wollen.“

Michael Bacher, Neuschnee GmbH

„Für uns ist

es eine Ehre, dass

diese Innovation bei

uns in Obergurgl

präsentiert wird. Da

geht es auch um

unsere Kernkompe-

tenz – um Schnee.

Es kann uns nichts

Besseres passieren – die künstliche

Wolke dort hinbringen, wo der Schnee

zu Hause ist. Und dann lassen wir es

ordentlich schneien.“

Oliver Schwarz, GF Ötztal Tourismus

„Wir schaffen

die Grundlagen,

die wir später für

die Technologie

benutzen, die

wiederum der

Wirtschaft und dem

Tourismus zugute

kommt. Da gibt es

ganz spannende Fragen, die wir beant-

worten wollen, z.B. wie man eine Wolke

bekeimt. Wir hoffen, helfen zu können,

auch bei warmen Temperaturen Schnee

zu erzeugen. Zwar nicht bei über null

Grad, aber möglichst nahe bei null.“

Thomas Loerting, Institut für Physikalische

Chemie an der Universität Innsbruck

Foto: Friedle

Foto: Friedle

Foto: pro.media

Foto: pro.media

Peter Mirski (MCI) und Dietmar Kilian (PDAgroup) hatten in ihren Kurzworkshops zahlreiche interessierte Teilnehmer, unter anderem

brachten sich auch Oliver Schwarz (Ötztal Tourismus) und Thomas Schroll (Innsbrucker Nordkettenbahnen) in die Diskussionen ein (v.li.).

Fotos: pro.media (3)