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standort
Thema: [ Informationstechnologien tirol ]
I-Tech
Die heißesten Tech-Trends für 2015
Die Analysten des IT-Marktforschungsinstituts Gartner haben auch dieses Jahr wieder die zehn strategisch wichtigsten Technologie-
Trends für das kommende Jahr definiert. Laut Gartner ist der Top-Trend „Computing Everywhere“, da sich aus der Tatsache, dass Nut-
zer heutzutage quasi ständig von Computern umgeben sind und ständig auf deren Rechenleistung zurückgreifen möchten, zahlreiche
Möglichkeiten, aber auch Herausforderungen für Unternehmen ergeben. Auf Platz 2 rangiert „Das Internet der Dinge“, das Menschen
bei ihren Tätigkeiten unmerklich unterstützen soll, gefolgt vom 3D-Druck.
Seit 1997 stellt der Wettbewerb um
den alle zwei Jahre vergebenen „Staatspreis
Multimedia und e-Business“ den wichtigsten
Maßstab der heimischen Digitalwirtschaft und
IT-Branche dar. Zur Einreichung aufgerufen
sind innovative Multimedia-Produkte und
e-Business-Lösungen. Zusätzlich gibt es einen
Förderpreis (powered by OCG) und einen
Innovationspreis. Einreichschluss ist der 12.
Jänner 2015. Infos:
www.ffg.atVor Kurzem wurden im Rahmen des
vierten aCommerce-Team-Treffens die Anton-
Award-Sieger 2014 ausgezeichnet. Sieger in
der Katgeorie „Innovation“ wurden der vom
Clustermitglied Styleflasher entwickelte Online-
und App-Dienst „buergermeldungen.com“, der
eine neuartige direkte und schnelle Bürgerkom-
munikation ermöglicht.
Unter dem Motto „Lass dir APPas einfal-
len!“ sucht das Land Tirol kreative APPs, die auf
Basis von offenen Verwaltungsdaten der Tiroler
Landesverwaltung entwickelt wurden, aber
auch Ideen oder Konzepte. Der Wettbewerb
ist offen für alle interessierten Privatpersonen,
Teams (z.B. Schulklassen) und Unternehmen.
Einreichungen bis 28. Februar 2015
Info:
www.tirol.gv.at/data/app-wettbewerb/Mehr Top-Betriebe aus dem Cluster
Informationstechnologien Tirol finden
Sieau
fwww.standort-tirol.at/mitgliederMehr Info
[
]
FAKTEN. NEWS.
[ Thema: IT Tirol ]
Foto: Fotolia
In Zukunft ohne Papier-Berge
[ konkret GESEHEN ]
W
er hat schon einmal in
einem Sience-Fiction-
Film gesehen, dass einer der
Akteure etwas auf ein Stück
Papier schreibt – mit ziem-
licher Sicherheit niemand.
Die Zukunft kommt eben
ohne Papier aus. Und das ist
nicht mehr so weit ent-
fernt, wie mancher glauben
mag. So zeigt das neue
Dokumentenmanagement-
System dotiga der Software-
Schmiede InfPro IT Solutions,
wie ein papierloses Büro der
Zukunft funktionieren kann.
„Wir bringen über einen klar
definierten Workflow alle papierfundierten Prozesse in die digitale Welt. Das Ganze
ist ein revisionssicheres System und garantiert eine in Österreich rechtsgültige
Aufbewahrungsform, auch für steuerlich relevante Dokumente“, erläutert InfPro-
Geschäftsführer Hansjörg Haller. Natürlich bekommen die Kunden der InfPro, die
dotiga verwenden, noch „analoge“ Post. Doch diese wird an einem zentralen Scan-
Arbeitsplatz digitalisiert, automatisch klassifiziert und und dann in die betrieblichen
Abläufe integriert. Dotiga hat auch eine „Volltextindizierung“. Das heißt, dass man im
Betrieb über ein paar Schlagworte sein komplettes Archiv durchsuchen und damit
seine betrieblichen Abläufe komplett papierlos steuern kann.
Auch auf die Datensicherheit wird ein großes Augenmerk gelegt, meint Haller:
„Technisch gibt es heute genug Möglichkeiten, sich gegen einen Datenverlust abzu-
sichern.“ So ist gerade für Klein- und mittelständische Betriebe die Sicherung ihrer
Daten in einem Rechenzentrum eine ideale Lösung. „Besonders kleinere Betriebe
können sich eine solche Server-Infrastruktur, die eine nahezu hundertprozentige
Ausfallsicherheit garantiert, gar nicht leisten“, erläutert Haller.
InfPro ist mit dotiga in Tirol besonders in der Logistik-Branche stark vertreten,
kann inzwischen aber auch beachtliche internationale Erfolge in Holland und Kroa-
tien verbuchen. Im Jahr 2014 begeht das Software-Entwicklungs-Unternehmen im
Übrigen sein 10-Jahres-Jubiläum. Info:
www.infpro.comHansjörg Haller: „Technisch gibt es heute genug Mög-
lichkeiten sich gegen einen Datenverlust abzusichern.“
B
ei Anton Gasteiger hat es
im wahrsten Sinne BIM ge-
macht. Der Baumeister aus
Kufstein setzt voller Überzeugung
auf Building Information Modeling
(BIM), eine Methode, mit der Ge-
bäude mittels Software optimiert
geplant, kalkuliert und gebaut wer-
den können. Alle bedeutenden Ge-
bäudedaten werden dabei digital er-
fasst, kombiniert und vernetzt, das
Gebäude liegt als virtuelles Gebäu-
demodell auch geometrisch visuali-
siert vor – online, nicht am Papier.
Mit BIM arbeitet der Architekt
oder Fachplaner an der Projekt-
datei, am dreidimensionalen Mo-
dell – und nimmt auch am digitalen
Modell Änderungen vor. Diese sind
über eine BIM-Cloud für alle ver-
netzten Beteiligten direkt verfüg-
bar. Doch BIM kann noch mehr.
Es steht für eine ständige Verfüg-
barkeit aller relevanten Daten, für
einen verbesserten Informations-
austausch und für eine kontinuier-
liche Datenaufbereitung während
des Lebenszyklus eines Gebäudes.
Und mit BIM soll die Produktivität
Fotos: Friedle (4), Privat (1)
Vernetzung auf europäischer Ebene
Der Academy Cube, eine europäische Online-Job- und Weiterbildungsplattform für
Unternehmen und Fachkräfte, wird seit heuer von der Tiroler PDAgroup geleitet.
D
er Arbeitsmarkt der Zu-
kunft ist europäisch. Ein er-
folgreicher Ansatz, um jetzt
schon darauf reagieren zu können,
ist der Academy Cube, eine Online-
Job- und Weiterbildungsplattform
für Unternehmen und Fachkräfte
in Europa. Ursprünglich von der
Firma SAP und EU-Kommissarin
Neelie Kroes als Plattform gegen
Jugendarbeitslosigkeit in Europa
initiiert, wird diese Initiative seit
April 2014 von der PDAgroup als
Europazentrale geleitet. „Wir benö-
tigen neue und innovative Ansätze,
um sowohl Jugendarbeitslosigkeit
als auch Fachkräftemangel auf eu-
ropäischer Ebene zu bekämpfen“,
erklärt Dietmar Kilian, Geschäfts-
führer der PDAgroup.
Bei der Suche nach Talenten und
gut ausgebildeten Studienabgän-
gern soll der Academy Cube zu der
größten
Fachkräftevermittlungs-
plattform im technischen Bereich
in Europa ausgebaut werden und ist
heute schon im gesamten deutsch-
sprachigen Raum, in Spanien und
in Italien mit starken Partnern ver-
treten; Griechenland und Portugal
werden in Kürze folgen. Der Acade-
my Cube soll Talente auf die neuen
Anforderungen am Arbeitsmarkt
vorbereiten. „Ihre Chancen auf
dem Arbeitsmarkt werden dadurch
erhöht und Unternehmen kön-
nen europaweit nach den besten
Köpfen suchen“, betont Kilian. Mit
einem intelligenten Matching-Sys-
tem zeigt das innovative System Be-
werbern fehlende Qualifikationen
auf, bietet geeignete, größtenteils
kostenlose Trainings an und ver-
netzt hochqualifizierte Mitarbeiter
mit Unternehmen.
„Ein Problem ist die mangeln-
de Transparenz auf dem Arbeits-
markt: Studierende kennen die
exakten Anforderungen und Pro-
jekte der Arbeitgeber nicht, aber
auch die Firmen müssen den Ar-
beitsmarkt und Absolventen bes-
ser verstehen lernen“, erläutert
Peter Mirski, Gründungspartner
der PDAgroup und MCI-Studien-
gangsleiter Management, Com-
munikation & IT. Oft fehlen nur
kleine Ausbildungsbereiche, um
die gestellten Herausforderungen
meistern zu können. Hier können
unter anderem die eLearning-
Formate des Academy Cube wei-
terhelfen. „Eine interdisziplinäre,
moderne Ausbildung mit viel
Praxisnähe ist auf jeden Fall eine
perfekte Vorbereitung für die Zu-
kunft“, so Mirski und ergänzt: „Wir
bieten am MCI solche integrierten
Aus- und Weiterbildungen schon
lange an. Und der Erfolg unserer
AbsolventInnen zeigt, wie wichtig
dies in Zukunft sein wird.“ Infos
auf
www.pdagroup.netoder auf
www.academy-cube.com]
Foto: Friedle
freeBIM-Tirol nennt sich ein Projekt, mit dem ein Tiroler Konsortium einer digitalen Methode für die
optimierte Planung, Ausführung und Bewirtschaftung von Gebäuden zum Durchbruch verhelfen will.
Intensive Überzeugungsarbeit
„Wir benötigen neue Ansätze, um Jugend
arbeitslosigkeit zu bekämpfen.“
Dietmar Kilian, PDAgroup
Foto: Friedle
des Planungsprozesses hinsichtlich
Kosten, Terminen und Qualität ge-
steigert werden. Kein Wunder also,
dass BIM in Skandinavien, Japan,
Singapur und den USA schon breit
etabliert und in Großbritannien im
Kommen ist.
Doch auch Tirol (und Österreich)
sollen BIM-affin werden, so der Plan
eines heimischen Konsortiums.
Unterstützt durch das Programm
Tiroler Kooperationsförderung ha-
ben sich Anton Gasteiger (b.i.m.m
GmbH), Otto Handle (inndata Da-
tentechnik GmbH), Peter Muigg
(CAD Anwendungen Muigg KG),
Günther Specht und Rainer Breuss
vom Institut für Informatik der Uni
Innsbruck sowie Georg Fröch und
Arnold Tautschnig (Institut für Kon-
struktion und Materialwissenschaf-
ten) für das Projekt freeBIM-Tirol
zusammengeschlossen. „Als Archi-
tekt und Informatiker freut es mich,
die sehr heterogenen Anforderun-
gen des Bauwesens mit einer öffent-
lich zugänglichen, webbasierenden
Datenbankanwendung unterstützen
zu können. Durch die von freeBIM-
Tirol bereitgestellten Informatio-
nen wird der Arbeitsalltag aller am
Bau Beteiligten wesentlich erleich-
tert“, benennt Rainer Breuss die
Vorzüge von freeBIM, an dem seit
rund einem Jahr gearbeitet wird.
„Eine intensive Zeit“, sagt Gasteiger,
galt es doch, vorhandene Daten und
Datenstrukturen zu sichten und so
aufzubereiten, dass sie mit dem in-
ternationalen Daten-Wörterbuch
BuildingSMART Data Dictionary
kompatibel sind – Ende des Jahres
soll es zu einem Testlauf kommen.
Ebenso intensiv war die Arbeit mit
den Experten der ÖNORM-Ar-
beitsgruppe, um free-BIM „norm-
gerecht“ zu machen. „Der wesent-
liche Aspekt aus meiner Sicht ist
die Standardisierung, denn auch
wenn alle mit derselben Software
arbeiten, funktioniert die Kommu-
nikation nur dann, wenn standar-
disierte Bezeichnungen verwendet
werden. Das ist auch international
zu koordinieren. Deshalb enga-
gieren wir uns auch bei ‚building
SMART‘, Austrian Standards und
in der Europäischen Normierung“,
hält Peter Muigg fest. Zudem wur-
den die vergangenen Monate dazu
genutzt, das Projekt freeBIM-Tirol
regional, national und international
bekannt zu machen – und dabei ist
man auf Anerkennung gestoßen.
Spätestens bis zum Projektende im
Juli 2015 soll, so Georg Fröch, der
Merkmalserver öffentlich verfügbar
sein: „Dem Anwender werden dann
international eindeutig identifizier-
bare Eigenschaften zur Nutzung zur
Verfügung stehen.“ Doch es braucht
noch Überzeugungsarbeit, um BIM
zum Durchbruch zu verhelfen. Die
Skepsis ist groß, weiß auch Tamara
Gasteiger. „Ein Teilnehmer bei ei-
ner Tagung in Dublin hat gemeint,
warum er denn dreidimensional
arbeiten soll, wenn es zweidimensi-
onal auch geht“, so die Tochter von
Anton Gasteiger. „Am Anfang sieht
jeder nur die Arbeit, die Investition
in Schulung, Hard- und Software.
Doch so war es vor 20, 30 Jahren
auch mit den ersten Computern“,
sagt der Baumeister. Und die sind
heute aus keinem Büro mehr weg-
zudenken. Info:
www.freebim.at]
Das Team freeBIM-Tirol (Anton
Gasteiger, Günther Specht, Otto
Handle, Georg Fröch und Peter
Muigg v.li.) will das Bauwesen
mit einer öffentlich zugänglichen
webbasierenden Datenbankan-
wendung unterstützen.