Standort Sonderausgabe 20 Jahre Standortagentur Tirol

3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 2 1 0118 STANDORT E igentlich“, gibt Alois Bauer zu, „wollten wir nur schauen, ob das von uns entwickelte Batteriesystem als Antriebsset für ein Kleinfahrzeug auch wirklich funktioniert.“ Im Lager von Bauers Unternehmen, der Mattro Mobility Revolutions GmbH, fanden sich zwei Raupensätze „und da ha- ben wir einen Sitz d‘raufgeschweißt“. Bockhart wäre das Ding gewesen, aber fahrbar – „Und das Fahren hat Spaß gemacht“. So viel Spaß, dass das per Joy- stick gesteuerte Elektrofahrzeug im Frühjahr 2013 auf der Interalpin präsentiert wurde. „Das war im Zuge eines Auftritts der Standortagentur Tirol auf dieser Mes- se für alpine Technologien“, erinnert sich Bauer. Für den Messestand drehte das Mattro-Team einige Tage zuvor noch schnell ein Video, „bei traumhaftem Wetter und herrlichem Schnee im Kühtai“. Der Spot war auf der Messe zu sehen, auch auf Youtube wurde er hochgeladen. „Wir bekamen Anfragen für das Produkt und von Händlern, quer über den Globus, bis aus Australien“, blickt Bauer zurück. Die Nach- frage zeigte: Es gibt einen Markt für das Ziesel getaufte Gefährt. Es gab aber noch kein Produkt, sondern nur den Messe-Prototyp. „Dann machen wir halt ein Produkt daraus“, war die Schlussfolgerung des Schwazer Fahrzeugentwicklers. Nicht einmal ein Jahr später, im März 2014, verließ der erste Ziesel die Produktionshalle – vier Jahre später sind es vier Stück die Woche. Geht es nach der Wirtschaftswissenschaftlerin Katja Hutter sind Mattro und sein Ziesel ein gutes Beispiel, wie KMUs an das Thema Innovation herangehen kön- nen. „KMUs und Start-ups haben den Vorteil, dass sie klein und flexibel sind, oft Flink und wendig ist der Ziesel: nicht nur das kleine Nagetier, sondern auch der Elektro­ flitzer Marke Mattro. Die Innovation aus Tirol ist inspiriert vom Spaß am Fahren, wurde mit Begeisterung entwickelt und erfolgreich auf den Markt gebracht – ein Beispiel gelebter Innovationsarbeit, die in Tirol von der Standortagentur Tirol begleitet wird. „Unser Weg war jenseits jeglichen Businessplans – das ist auch schwierig für ein Produkt abseits der Norm.“ – Alois Bauer, Mattro FLINKE INNOVATION

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