Standort Sonderausgabe 20 Jahre Standortagentur Tirol

3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 2 1 0118 STANDORT STIMMEN DER DIGITALISIERUNG Die Digitalisierungsoffensive des Landes Tirol bringt wichtige Impulse in allen Bereichen der Tiroler Infrastruktur. Die Standortagentur Tirol agiert als Schnittstelle. BARBARA MITTERER DANIEL SCHÖPF DIGITALISIERUNG IM TOURISMUS DIGITALISIERUNG IN DER WIRTSCHAFT DIGITALISIERUNG IN DER WIRTSCHAFT Die Digitalisierung bietet auch den Tiroler Unter­ nehmen enormes Potenzial. Es gibt dabei drei Tech­ nologien, die unser Leben in den nächsten zehn bis fünfzehn Jahren grundsätzlich verändern werden: Machine Learning, weil es eine horizontale Technolo­ gie ist, die sich in vielen Sparten wirklich dramatisch auswirken wird. Die Blockchain und die „Smart Con­ tracts“: Die Kryptowährungen sind nur die Spitze des Blockchain-Eisbergs – die Verbindung von „Smart Contracts“ und Blockchain erlaubt, Geschäftsabläufe zu automatisieren. Die dritte Technologie ist die syn­ thetische Biologie. Die Gen-Synthese wird wirklich billig werden. Wir bekommen die Möglichkeit, den Grundbaustein für alle biologischen Systeme zu ver­ bessern, und das hat irrsinnige Konsequenzen für das Gesundheitswesen. Ein Unternehmen, das einen die­ ser drei Bereiche integrieren kann, hat gute Chancen ein großer Player zu werden. Hermann Hauser ist Risikokapital-Unternehmer Die Digitalisierung geht von der Gästekommunika­ tion aus: Onlineverkäufe steigen stetig, die Verwen­ dung von Big Data zählt zum Tagesgeschäft. Der Verkauf erfolgt über unterschiedlichste, mittlerweile auch schnell wechselnde Kanäle – alles, was online passiert, ist messbar und gibt Aufschluss. Mitarbei­ terkommunikation geschieht zunehmend über mo­ bile Geräte – auch on the Job. Wie sich die neue Datenschutzverordnung auf die Digitalisierung aus­ wirkt, wird sich zeigen! Wir achten aber auch darauf, dass Erholung offline funktioniert – in bestimmten Bereichen unseres Hauses legen wir Wert darauf, dass Handys auch mal aus bleiben. Barbara Mitterer ist im Stock***** resort (220 Betten, 180 Mitarbeiter, rund 91.000 Übernachtungen jährlich) für das Online-Marketing verantwortlich. Das Stock Re­ sort ist Gastgeber und Gründungsmitglied der Best Alpine Wellness Hotels. Die Gruppe wurde für ihre Digitalisie­ rungsstrategie als ein Leuchtturmprojekt von den Bundes­ ministerien für Wissenschaft, Forschung und Entwicklung sowie Landwirtschaft ausgezeichnet. Wer aktuell als Kunde den öffentlichen Verkehr nutzt, muss selbst den passenden Tarif wählen und löst ein Papierticket als Einzel-, Tages-, Wo­ chen- oder Monats-Ticket oder ein Jahres-Ticket im Scheckkartenformat. Auf diese Art nehmen TirolerInnen aktuell z.B. rund sechs Millionen Pa­ piertickets in Anspruch. Aktuell besitzen in Ti­ rol 142.000 StammkundInnen Jahres-Tickets im Scheckkartenformat. Eine große Chance der Di­ gitalisierung besteht im vereinfachten Zugang zu Öffis: Der Kunde bucht bequem vom Sofa aus und erhält mit wenigen Klicks sein Ticket am Handy; ungeachtet dessen, ob dieses Ticket vom VVT oder einem anderen Mobilitäts-Anbieter auszu­ stellen ist. Außerdem wird das für ihn persönlich günstigste Ticket vorgeschlagen. Dies ist durchgän­ gig digitalisiert und wird auf allen elektronischen Medien angeboten. Verknüpft mit schneller Info über das Mobilitätsangebot inklusive neuer Module wie Car-Sharing oder Anruf-Sammeltaxi, sieht der VVT enormes Potenzial. Tickets im persönlichen Verkauf gibt es selbstverständlich auch weiterhin im VVT KundInnencenter. Alexander Jug, Geschäftsführer Verkehrsverbund Tirol Durch die tägliche Anforderung, Arbeitsprozesse zu automatisieren, ist die Firma 3CON seit jeher mit der Thematik „Digitalisierung“ vertraut. Der Einsatz von Roboter, Kamerasyste­ men und SPS-Steuerungen ist bei unseren Maschinenkonzepten ein wesentlicher Bestandteil für unseren Erfolg. Um dies auch zur vollen Zufriedenheit unserer Kunden umsetzen zu können, schulen und erweitern wir unser Team in den Abteilungen Robotertechnik, SPS- Steuerungstechnik, Mechatronik und Informatik. 3Connect kommuniziert und dokumentiert Maschinenparameter, Terminpläne, Aufgaben sowie Änderungen von allen 3CON-Anlagen weltweit. Diese Daten werden dem Kunden, unseren Mitarbeitern sowie bei Bedarf unseren Lieferanten zur Verfügung gestellt, um schneller und flexibler Projekte abwickeln zu können. Auch dem Thema „Mixed Reality“ hat sich die Firma 3CON zur Wartung der automatisier­ ten Anlagen angenommen. Mit diesen neuen Technologien hat 3CON neue Geschäftsbe­ reiche geschaffen, die für die Zukunft als globaler Sonderanlagenbauer am Standort Tirol eine immer wichtigere Rolle spielen. PETRA EICHLER DIGITALISIERUNG IN DER BILDUNG Kindern im Volksschulalter spielerischen Zugang zum Thema zu ver­ mitteln, gelingt an Pilotschulen wie der VS Arzl über bundes- oder landesgeförderte Projekte bereits ganz gut. Um digitale Kompetenzen bei unseren Kleinsten zu fördern, konnten wir im Rahmen des Pro­ jektes „Denken lernen, Probleme lösen“ zum Beispiel Bee-Bots, Lego WeDo-2.0-Sets, iPads mit entsprechenden Apps und spezielle didak­ tische Hilfsmaterialien einsetzen. Die Kinder lernten das Programmie­ ren schrittweise vom Konkreten zum Abstrakten – vom Angreifen von Bauklötzen bis zur Arbeit am Tablet. Sie waren von Anfang an begeistert und mit großem Eifer bei der Sache. Heutzutage verfügt die Mehrheit der Kinder bereits über Vorerfahrungen im Umgang mit Tablet oder Computer, entsprechend rasch konnten sie recht selbstständig bauen, programmieren und naturwissenschaftliche oder informatische Projekte umsetzen. Für eine flächendeckende digitale Grundbildung müssen in Zukunft Volksschulen generell entsprechend mit Materialien ausgestattet und die Lehrpersonen durch passende Fortbildungen digital fit gemacht werden. Petra Eichler unterrichtet an der Volksschule Arzl in Innsbruck HERMANN HAUSER Daniel Schöpf zeichnet bei 3CON für das Ressort Personal verantwortlich ALEXANDER JUG DIGITALISIERUNG IM VERKEHR

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