Bildnachweis: Standortagentur Tirol

Technologieland Tirol

Verlässliche Wegbegleiter des Top-Technologiestandortes Tirol: LRin Patrizia Zoller-Frischauf, BM Karlheinz Töchterle und Harald Gohm.

Medieninformation: Technologiestandort Tirol bleibt top

25.08.2011
Neue Forschungszahlen stellen dem Standort ein ausgezeichnetes Zeugnis aus. Technologiebrunch in Alpbach skizziert das Rezept zum Erfolg.

Tirol bleibt einer der führenden Standorte für Forschung und Technologie in Österreich. Aktuellen Zahlen der Statistik Austria zufolge konnten die Tiroler Ausgaben für Forschung und Entwicklung in den Krisenjahren 2008 und 2009 auf 683 Millionen Euro gesteigert werden. Das bedeutet ein erneutes Wachstum in Höhe von 19,1 Prozent. Und mit 969 Euro an Ausgaben pro Einwohner den dritten Platz im Bundesländervergleich. Beim heutigen Technologiebrunch der Standortagentur Tirol in Alpbach gab Landesrätin Patrizia Zoller-Frischauf  Einblick in das Erfolgsrezept. Kein Geringerer als Bundesminister Karlheinz Töchterle eröffnete das Stelldichein der nationalen Fach- und Forschungsszene zum Auftakt der Alpbacher Technologiegespräche.

336 Bundes-Euro pro Kopf und Kooperationen für die Innovationskette
Der Bund investiert in die Tiroler Forschung und Entwicklung nach aktuellen Zahlen 336 Euro pro Einwohner. Gegenüber dem Vergleichsjahr 2007 bedeutet das ein Plus von 40 Euro. Mehr zahlt er nur mehr im Bundesland Wien ein. Für Wissenschafts- und Forschungsminister Karlheinz Töchterle sind die Bundesgelder in Tirol ausgezeichnet investiert: „Neben der exzellenten Grundlagenforschung sehe ich das dichte Netzwerk von Unternehmen sowie Forschungs- und Bildungseinrichtungen, die mit der gemeinsamen Nutzung von Synergien ihre Innovationskraft steigern, als wesentlichen Tiroler Erfolgsfaktor. Kooperationen ermöglichen eine Innovationskette.“ Weiters betont Töchterle: „Das Land Tirol hat in diesem wichtigen und zukunftsträchtigen Bereich gezielt strategische Schwerpunkte gesetzt, die das gesamte Know-how in der Region mit einbeziehen und der Tiroler Wirtschaft wichtige Impulse für ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit liefern.“

Technologieoffensive: Land und Wirtschaft investieren deutlich mehr
Wesentliche Impulse gehen am Standort Tirol von der Technologieoffensive des Landes aus. In deren Rahmen hat das Land Tirol seine Forschungsausgaben in den Jahren 2008 und 2009 um 23,6 Prozent auf 29 Millionen Euro erhöht. Damit ist es unter anderem gelungen, auch die heimische Wirtschaft zu antizyklischen Investitionen zu motivieren. Die Unternehmen haben die Finanzierung der Forschungsausgaben (Korrektur: 12.08.2013; vorher: haben ihre Forschungsausgaben) nach einem leichten Rückgang im Jahr 2007 erneut gesteigert, und zwar um 15 Prozent auf 305 Millionen Euro. „Unsere Wirtschaft ist damit noch einmal innovationsstärker geworden. Dabei spielt sie bei der Entwicklung zukunftsweisender Technologien mit unserer Forschung Doppelpass auf höchster Ebene. Beste Rahmenbedingungen dafür haben wir unter anderem mit unserem eigenen Kompetenzzentrenprogramm K-Regio geschaffen“, erläutert die zuständige Wirtschaftslandesrätin Zoller-Frischauf.

Ein neues Kraftwerk für sauberen Strom – K-Regio bringt Innovationen auf den Markt
K-Regio ist das Leitprogramm der regionalen Technologieförderung. Es unterstützt mehrjährige gemeinsame Forschungsprojekte der Wirtschaft und Wissenschaft in Ergänzung zum COMET-Programm des Bundes. Dabei fördert es sehr spezialisierte Forschungsverbünde, um vor allem Klein- und Mittelbetrieben den Zugang zur kooperativen Forschung noch einmal zu erleichtern. Seit dem Jahr 2008 sind in bisher vier Ausschreibungen 6,7 Millionen Euro an Landesmitteln zur Förderung bewilligt worden. Heuer nehmen vier neue Konsortien ihre Arbeit auf. Die Zahl der in K-Regios eingebundenen Partner steigt dann auf 62, darunter 42 Tiroler Unternehmen. 

„Von K-Regio Projekten erwarten wir mittel- oder unmittelbare Produkt- oder Verfahrensinnovationen für die Wirtschaft. Wenn etwa, wie im K-Regio PowerBox, aus Biomasse wie Hackschnitzeln oder Eukalyptusrinde ein nahezu teerfreies Gas wird, das Haushalte fast emissionsfrei mit Strom und Wärme versorgen kann“, so Landesrätin Zoller-Frischauf. Schon in Kürze kommen solche Innovationen auf den Markt. So eröffnet das K-Regio PowerBox demnächst das sogenannte CraftWERK Beta. Diese Demonstrationsanlage mit 1.000 Kilowatt Brennstoffleistung soll in den nächsten 12 Monaten wichtige Erkenntnisse für die Kommerzialisierung der Technologie liefern. Gleichzeitig erfolgt – mit Unterstützung der Österreichischen Forschungs-förderungsgesellschaft (FFG) – bereits die Projektierung für die erste Anlage im kommerziellen Maßstab, das sogenannte CraftWERK Gamma, am Standort Wörgl.  

Auch das K-Regio Pro Solar, dessen stromerzeugende Jalousie ab Herbst 2009 vom Start weg für mediales Interesse gesorgt hat, steht kurz vor dem Markteintritt seiner Innovation. Auf den Herstellungsprozess seiner Dünnschichtsolarzellen hat das Konsortium ein Patent angemeldet und baut am Standort Wildermieming zum Zeitpunkt den Prototypen eines eigenen Beschichtungsofens – auch dieses Anschlussprojekt fördert die FFG. Im ersten Quartal 2012 soll die Pilotfertigung für die neuen Solarzellen anlaufen. Den Aufbau der Produktion mit 20 Arbeitsplätzen unterstützt die Austria Wirtschaftsservice aus dem Seedfinancing Programm.

Potenzial für Anschlussinvestitionen aus dem Ausland
Damit erweist sich die lückenlose regionale Technologieförderung in Tirol als wichtiger Motor auch für Anschlussinvestitionen am Standort. „Diese dynamische Entwicklung ist mehr als erfreulich“, informiert Dr. Harald Gohm, der Geschäftsführer der Standortagentur Tirol, und bewertet die aktuelle Struktur der Forschungsfinanzierung am Standort: „Mit einem 45 Prozent-Anteil an den Tiroler Forschungsausgaben haben die heimischen Betriebe auch im Krisenjahr 2009 nahezu Österreich-Schnitt erreicht. Sehr ausgeglichen finanziert die öffentliche Hand ebenso 45 Prozent der Tiroler Forschung. An den vergleichbaren Universitätsstandorten Wien und Steiermark muss diese deutlich stärker eingreifen. Großes Potenzial sehe ich für Tirol noch bei Investitionen aus dem Ausland. Dieses finanziert zuletzt neun Prozent der Tiroler Forschung.  Auf eine Erhöhung dieses Anteils werden wir künftig ein Augenmerk richten.“

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