Bildnachweis: Standortagentur Tirol

Informationen aus erster Hand

Einer der beiden glücklichen Gewinner (v.l.n.r.): Dr. Sarah Matt-Leubner (transidee), Thomas Obholzer (MCI - Umwelt-, Verfahrens- und Energietechnik) und Mag. Christian Mathes (CAST).

Prämierung CAST technology award 2011 - Von intelligenten Apps und sauberen Fischen

15.11.2011
Die besten Geschäftsideen aus der Tiroler Wissenschaft

Die besten Geschäftsideen aus dem Bereich der wissenschaftlichen Forschung an den Tiroler Universitäten und FHs wurden am Mittwoch beim CAST technology award 2011 von CAST und transidee prämiert. Unter den Siegern Teams aus der Universität Innsbruck, dem MCI und der Medizinischen Universität Innsbruck. Ausgezeichnet wurden jene Ideen mit den besten Chancen auf wirtschaftliche Verwertbarkeit.

Eine intelligente Gutschein-App, chemikalienfreie Wasseraufbereitung, ein innovatives Messsystem für Beschichtungsprozesse und neue Anwendungsmöglichkeiten für bereits bestehende pharmazeutische Substanzen haben sich beim CAST technology award 2011 durchgesetzt. Wieder einmal bestätigt sich die große Anzahl an potentiellen Geschäftsideen an den Tiroler Hochschulen.

WissenschaftlerInnen aller akademischen Einrichtungen Tirols waren aufgerufen, ihre Forschungsergebnisse auf wirtschaftliche Verwertbarkeit hin überprüfen zu lassen. ForscherInnen aus der Universität Innsbruck, dem MCI und der Medizinischen Universität konnten sich über die ersten Plätze freuen. Belohnt wurden jene Projekte, denen die Jury die besten Chancen auf wirtschaftliche Umsetzung einräumte.

Zwei Teams an der Spitze

Die Entscheidung um Platz 1 fiel der Jury in diesem Jahr nicht leicht, man zeichnete am Ende zwei Teams mit der Siegerprämie von 3.000 Euro aus. Andreas Thalhammer vom Semantic Technology Institute (STI) der Universität Innsbruck überzeuge die Jury mit "INNstant", einem ausgeklügelten Gutschein-Versandsystem mit Standortfunktion, das über eine mobile App-Lösung Dienstleistungsunternehmen (Gastronomiebetriebe, Kinos, etc.) dabei unterstützt, ihre Umsätze anzukurbeln. Thomas Obholzer vom Management Center Innsbruck (Umwelt-, Verfahrens- und Energietechnik) brachte ein neuartiges chemikalienfreies Verfahren zur Wasseraufbereitung in Fischfarmen in den Wettbewerb ein und überzeugte die Jury schon zum zweiten Mal in Folge von seiner Geschäftstüchtigkeit.

Ing. Ronald Stärz vom Studiengang Mechatronik - Maschinenbau des Management Center Innsbruck hat in gemeinsamer Forschungs- und Entwicklungsarbeit mit der Firma PhysTech Coating Technology GmbH, vertreten durch die Gründer Dr. Georg Strauss und Dr. Stefan Schlichterle, ein Messsystem zur Online-Analyse von Beschichtungsprozessen entwickelt, das Qualitätsverlusten und Fehlern beim Beschichtungsprozess in einem frühen Herstellungsstadium entgegenwirkt. PhysTech ist ein CAST-gefördertes Unternehmen und arbeitet auf dem Gebiet der Vakuum- und Dünnschichttechnologie für unterschiedliche Anwendungsgebiete, wie z.B. Tribologie, Werkzeuge, Optik, Elektronik oder Medizin. Belohnt wurde der dritte Platz mit 800 Euro.

Der vierte Platz und damit verbunden 500 Euro gingen an Ivan Tancevski von der Universitätsklinik für Innere Medizin, der sich in seiner Forschungsarbeit mit der Behandlung und Therapie von schweren bakteriellen Erkrankungen (Sepsis) auseinandersetzt. Tancevski hat herausgefunden, dass bestehende Medikamente aus anderen Anwendungsbereichen die Ausbreitung von Bakterien im Organismus während einer Sepsis signifikant verzögern. Somit wird ein besseres Ansprechen auf die Standardtherapie mit Antibiotika hervorgerufen. Dies hat im Tierversuch an Mäusen eine Steigerung der Überlebensrate zur Folge, bei der Umsetzung im Menschen wird sogar eine weitere Steigerung erwartet.

Sonderpreis der Jury

Dr. Dipl.-Ing. Stefan Schenk und Univ.-Prof. Dr. Dipl.-Ing. Klaus Hanke vom Arbeitsbereich Vermessung und Geoinformation der Universität Innsbruck legten der Jury "GeoLEGEND" ans Herz. Dahinter steckt die Idee, mit modernster Technologie historische Sagen und Legenden nicht in Vergessenheit geraten zu lassen und ein bedeutendes Ausmaß an Identifikation mit Kultur, Geschichte und Tradition sicher zu stellen. Mittels Mobile-App soll es Nutzern möglich gemacht werden, an einem bestimmten Standort jene Sagen und deren Inhalte abzurufen, die sich in der jeweiligen Region abgespielt haben. Belohnt wurde diese schöne Idee mit dem Sonderpreis der Jury für eine Einreichung mit besonderer sozio-kultureller Bedeutung und 500 Euro.

Nächster Schritt: Der Businessplan

Die eigene Idee beim CAST technology award auf ihre Wirtschaftlichkeit überprüfen zu lassen und in Erfahrung zu bringen, ob die eigene Forschung auch Geld einbringen kann, ist ein erster Schritt auf dem Weg zum eigenen Unternehmen. Nachdem gerade Geschäfte mit neuen Technologien in der Regel komplex sind, profitieren besonders WissenschafterInnen von diesen Angeboten, innovative Geschäftsideen unter laufender Beratung zu einem tragfähigen Geschäftskonzept zu entwickeln.

Unter den Siegern oder nicht, besteht für alle TeilnehmerInnen des CAST technology award ab Jänner 2012 wieder die Möglichkeit am adventure X (www.adventurex.info), dem Tiroler Businessplanwettbewerb von Standortagentur Tirol und CAST, teilzunehmen. Dort kann die Idee mit kostenloser Unterstützung von Fachexperten zu einem schriftlichen Businessplan ausgebaut und der nächste essentielle Schritt hin zur Selbständigkeit getan werden.

Für WissenschaftlerInnen aus den Bereichen Life Science und Medtech bietet sich ab Februar 2012 eine Teilnahme am internationalen Businessplanwettbewerb bob - best of biotech (www.bestofbiotech.at) der Life Science Austria (LISA) der aws (austria wirtschaftsservice gmbh) an. Auch beim bob haben die TeilnehmerInnen Gelegenheit, mit Coaching und in einem Intensivworkshop ihre Idee in einen Businessplan zu gießen.

Der CAST technology award

Über die Ausschreibung des CAST technology award sucht CAST gemeinsam mit Kooperationspartner transidee in regelmäßigen Abständen Geschäftsideen zur wirtschaftlichen Verwertung von Entwicklungen, Erfindungen und Forschungsergebnissen aus allen Technologiebereichen. Teilnahmeberechtigt sind wissenschaftliche MitarbeiterInnen aus den Tiroler Universitäten und Fachhochschulen sowie außeruniversitären Forschungseinrichtungen. Prämiert werden jene Ideen mit der besten Chance auf erfolgreiche, wirtschaftliche Umsetzung.
 

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