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standort

0314

2 1

E

xperten aus Tirol, Salz-

burg, Vorarlberg, Kärnten,

Wien, Südtirol, Deutsch-

land und der Schweiz trafen sich

im Juni auf Einladung der Cluster

Erneuerbare Energien, IT und

Mechatronik in Innsbruck, um die

Alltagstauglichkeit der Elektromo-

bilität zu analysieren.

Zunehmende

Verstädterung

einerseits, das „Leben auf dem

Land“ rund um die größeren Städ-

te andererseits führen zu wach-

senden Pendlerströmen. „Gesell-

schaftlicher Wandel manifestiert

sich im Alltagsleben in erster Linie

als Mobilität und Verkehr. Im Zen-

trum dieser Debatte steht die Me-

tamorphose des alten Automobils

durch den Einzug des Elektroan-

triebs, dessen eindeutige Umwelt-

vorteile aus dem vermeintlichen

Saulus einen Paulus werden las-

sen“, attestierte beim Elektromobi-

litätskongress Jörg Beckmann, Ge-

schäftsführer der Swiss eMobility.

Während der öffentliche Verkehr

von und nach Innsbruck deutlich

zunimmt und an Werktagen die

meisten Wege in Innsbruck zu Fuß

(29%) und im Vergleich dazu mit

dem Auto (als Lenker) nur 26%

der Wege zurückgelegt werden,

dominiert abseits der Landes-

hauptstadt der Privat-Pkw als Fort-

bewegungsmittel. Im Schnitt legt

jeder Tiroler pro Werktag auf 4,1

Wegen 31 Kilometer zurück, 80%

der Wege beginnen oder enden

zu Hause. Dieses Mobilitätsverhal-

ten ist mit gängigen Elektroautos

(durchschnittliche Reichweite 100

bis 150 km) zu bewältigen, die zwi-

schen den Fahrten anfallenden

Standzeiten können bei entspre-

chender Infrastruktur als Lade-

zeiten genutzt werden. Wirklich

umweltfreundlich seien Elektro-

fahrzeuge aber nur bei Nutzung

erneuerbarer Energien, hielt dazu

Otto Handle, der mit seinem Inns-

brucker Unternehmen enerChan-

ge Technologien für intelligente

Ladestrukturen anbietet, fest.

Elektromobilität bietet aber auch

für den ländlichen Raum Chan-

cen, zum Beispiel, wenn sie als Teil

der Wegekette den motorisierten

Individualverkehr via E-Auto mit

dem öffentlichen Verkehr ver-

knüpft. Mit Qualitätsmaßnahmen

wie eigenen Abstellplätzen, La-

destationen oder Park&Ride- so-

wie Car-Sharing-Angeboten an

Bahnhöfen und Bushaltestellen

können zusätzliche Anreize für

die Nutzung von Elektromobilität

geschaffen werden, was für die Be-

völkerung energieeffiziente und

emissionsarme bzw. -freie Mobili-

tät und ein Mehr an Lebensquali-

tät bedeutet. Dafür müssen aber E-

Autos technische Hürden nehmen

und in den Anschaffungskosten

attraktiver werden. Zudem müssen

der Bevölkerung Berührungsäng-

ste genommen werden – so wie

am zweiten Tag der Elektromobi-

litätstage, an dem am Vorplatz des

Landestheaters ausgiebigst E-Fahr-

zeuge getestet werden konnten.
]

Das Mobilitätsverhalten in Tirol spricht für eine Nutzung der Elektromobilität

gerade im ländlichen Raum.

Jörg Beckmann, GF der Swiss eMobility:

„Gesellschaftlicher Wandel manifestiert

sich im Alltagsleben in erster Linie als

Mobilität und Verkehr.“

„Mobile“ Elektro-High-Tech konnte vor dem Landestheater getestet werden.

Verkehr unter Strom

Medizintechnik begeistert!

Thema: [ Medizintechnik 2014 ]

treff

Anfassen, ausprobieren, mitmachen und staunen heißt es am Freitag, dem 19. September, ab 14.30 Uhr in der Burg Hasegg in

Hall in Tirol: Der Cluster Life Sciences Tirol und die UMIT laden zu Workshops, Versuchsstationen und einer Ausstellung mit spezi-

ellen Angeboten für Kinder, Jugendliche, Mädchen und Erwachsene. Tauchen Sie ein in die Welt der Medizintechnik und erfahren Sie

z.B. warum Ohren schwindlig machen, wie eine Prothesenhand funktioniert und was Hautwiderstand, Biosignale und Signalamplitu-

den über den Körper aussagen. Infos und Anmeldung unter

www.standort-tirol.at/medizintechnik2014

Wenn Sie den STANDORT regelmäßig

lesen möchten, schreiben Sie uns bitte

ein E-Mail an

standort@standort-tirol.at.

Wir schicken Ihnen den STANDORT

gerne kostenlos zu.

Abonnement

] [

TERMINE.

[ Standort ]

21. August 2014

Technologiebrunch Alpbach

Netzwerktreffen zum Auftakt der

Technologiegespräche in Alpbach

Ort: Hotel Alphof, Alpbach

Zeit: ab 10.00 Uhr

[ Erneuerbare Energie ]

23. September 2014

BERGumWELT – Umwelt­

kommunikation in Wintersportgebieten

Praxisberichte, Workshops und

Impulsvorträge

Ort: Congress Centrum Alpbach

Zeit: 9.00 bis 15.30

29. September 2014

Energieeffizienz in der

Lebensmittelproduktion

Vernetzungsevent im Rahmen des öster­

reichweiten Projektes „X-Cluster Pilot“

Ort: Hall in Tirol

Zeit: 14.00 bis 19.00 Uhr

15. Oktober 2014

Smart Energy Solutions: Kommuni­

kationsstandards und Feldversuche

Branchenübergreifender Erfahrungsaus-

tausch und Projektentwicklung

Ort: Standortagentur Tirol, Innsbruck

Zeit: 14.00 bis 17.00 Uhr

06. November2014

Energy-Tour: Passivhaus-Supermarkt

MPreis und Feldversuch Brennstoffzelle

Ganztägige Exkursion und Erfahrungsaus-

tausch

Ort: Bezirk Reutte

[ IT ]

18. September 2014

doIT 2014 – Daten im Netz:

Zwischen schützen und nützen

Expertenvorträge, Networking und

begleitende branchenübergreifende

Fachausstellung

Ort: CCI – Competence Center

Innsbruck

Zeit: 13.00 bis 18.00 Uhr

30. September 2014

Professionalisierung eTourismus

Branchenübergreifender Erfahrungsaus-

tausch anhand erfolgreicher Konzepte.

Ort: Lantech Innovationszentrum,

Landeck

Zeit: 9.00 bis 13.00 Uhr

13.-14. November 2014

3. D-A-CH Konferenz

Energieinformatik Zürich

Fachkonferenz zur Stärkung des Trans-

fers zwischen Forschung, Industrie und

Dienstleistern in der D-A-CH Region.

Ort: ETH Zürich, Schweiz

17.-18. November 2014

ERP-Future Research & Business

Fachveranstaltung - ERP Research,

Business Fachtagung und Fachmesse

sowie Summit als Brückenevent

Ort: FH Vorarlberg, Dornbirn

Detailinformationen zu den einzelnen

Veranstaltungen sowie

Anmeldemöglichkeiten finden Sie auf

www.standort-tirol.at/termine.

Wir freuen uns auf Sie!

Termine

] [

Die Arbeit der Tiroler Clu-

ster wird aus dem Europä-

ischen Fonds für Regionale

Entwicklung (EFRE) unterstützt.

EU-Förderung

TERMINE.

[ Life Sciences ]

19.-20. September 2014

Fachtagung der Österreichischen

Gesellschaft für Biomedizinische

Technik

Aktuelle Forschungsergebnisse aus und

Trends in der Biomedizinischen Technik

Ort: UMIT, Hall in Tirol

23. Oktober 2014

Qualitätszirkel vor Ort – Anforderung

an Zulieferer für die Medizintechnik­

branche

Wo liegen Eintrittsbarrieren für Newco-

mer und wie können interne Prozesse

wie das Qualitätsmanagement gestaltet

werden?

Ort: Contec GmbH, Ebbs in Tirol

Zeit: 14.00 bis 17.00 Uhr

[ Wellness ]

01.-02. September 2014

Internationaler Gesundheitstourismus

Exkursion und Besichtigung gesundheits­

touristischer Vorzeigeprojekte gemein-

sam mit dem Südtiroler Cluster Alpine

Wellbeing.

16. September 2014

Tiroler Wellnesstourismus – eine

Erfolgsgeschichte

Cluster Wellness Symposium auf der

fafga‘14 alpine superior

Ort: Messe Innsbruck

Zeit: 10.30 bis 13.30 Uhr

23. Oktober 2014

Interbad Stuttgart

Exkursion zur Internationalen Fachmesse

für Schwimmbad, Sauna und Spa mit

Kongress für das Badewesen.

Ort: Messe Stuttgart

[ Mechatronik ]

11. September 2014

MechTalk - Qualitätsmanagement

für KMUs

Experten informieren über Vorteile und

Nachteilen von QM-Systemen

Ort: AUDIOVERSUM, Innsbruck

22. Oktober 2014

Patent & Schutzrechtetag

Kooperationsworkshop mit Clustern aus

Oberösterreich, Salzburg und Tirol.

Ort: ITG Salzburg, Salzburg

05.-06. November 2014

Internationales Forum Mechatronik

2014

Wichtigste deutschsprachige Mechatro-

nik-Plattform, die sich 2014 dem Thema

Intelligente Vernetzung mechatronischer

Systeme widmet.

Ort: Friedrichshafen

Foto: Standortagerntur Tirol

Fotos: Standortagerntur Tirol (4)

[ vor GEDACHT ]

Maschinen können Kreativität nicht kopieren

HARALD GOHM

GF der Standortagentur Tirol

D

er neue EU-Präsident Jean-Clau-

de Junker fordert eine „Re-In-

dustrialisierung Europas“ und stellt in

einem Zehn-Punkte-Programm dafür

300 Milliarden Euro zur Verfügung. In

Tirol erhitzt der Präsident der Wirt-

schaftskammer Tirol die Gemüter,

weil er eine solche Strategie vermisst

und den Tourismus bei Förderungen

im Vorteil sieht. Für mehr Beschäfti-

gung und Wettbewerbsfähigkeit seien

Industrieansiedlungen und die „Re-Industrialisierung des

Inntals“ notwendig.

Die Forderung nach Re-Industrialisierung findet aktuell

großes Interesse, weil durch intelligente Produktionssy-

steme hochflexible Produktionsabläufe möglich werden und

Produktivität deutlich gesteigert wird. Unter dem Begriff

„Industrie 4.0“ beginnt eine neue Ära der Industriellen Re-

volution: Nicht Billiglöhne sondern informationstechnische

Überlegenheit entscheiden über die Wettbewerbsfähigkeit

von Standorten. So vielversprechend diese Entwicklung für

die Produktivität sein mag – Beschäftigungseffekte daraus

stehen auf einem anderen Blatt. Sowohl in der Produktion,

als auch bei zugehörigen Dienstleistungen (z.B. Logistik) ist

von zunehmender Automatisierung auszugehen.

Doch während sich bei früherem industriellem Wandel

die Beschäftigung in andere, höherwertigere Bereiche

verlagerte, entkoppelt sich Produktivität in den letzten

Jahren zunehmend von Beschäftigung. Um weiterhin hohe

Beschäftigung zu erzielen, wird es daher wichtig sein, nicht

entweder Tourismus oder Industrie zu fordern, sondern

in allen Bereichen auf Höherqualifikation und Kreativität zu

setzen. Der Faktor Arbeit muss entlastet und das Bildungs-

system reformiert werden. Technische Fachkompetenz

wird künftig gefragt sein, aber auch die Herzlichkeit eines

Kellners und die Kreativität eines Haubenkochs, denn dies

lässt sich nur schwer von Maschinen kopieren.

Foto: Standortagerntur Tirol