Bildnachweis: Standortagentur Tirol

Tiroler Innovationstag 2016

Zeigten die Potenziale des Standorts Tirol auf: Wirtschaftslandesrätin Patrizia Zoller-Frischauf, Florian Scholochow (mohemian ventures) und Dr. Harald Gohm, Geschäftsführer der Standortagentur Tirol (v.l.).

Medieninformation: Innovationen für starken Wirtschaftsstandort

23.11.2016
Kooperation von Wissenschaft und Unternehmen sichert Wettbewerbsfähigkeit und schafft Arbeitsplätze.

Die Welt ist im Umbruch. Das erkennt man an der Gesellschaft oder dem politischen Umfeld, in dem die Wirtschaft agiert. „Die Tiroler Unternehmen können den Wettbewerb um Marktanteile, um erfolgreiche Exporte nur gewinnen, wenn sie Entwicklungen und Trends möglichst frühzeitig erkennen und rasch darauf reagieren“, sieht Wirtschaftslandesrätin Patrizia Zoller-Frischauf sowohl die Unternehmen wie auch den Standort gefordert. Neue Branchen, neue Berufe entstehen, neue Vertriebswege bekommen zunehmende Bedeutung. „Die Tiroler Unternehmen sind es gewohnt, auf Herausforderungen offensiv zu reagieren. Sie investieren in Forschung und Entwicklung, sie gehen Kooperationen mit Forschungseinrichtungen ein oder sie schließen sich in Clustern der Standortagentur Tirol zusammen. Innovationen stärken die Wettbewerbsfähigkeit und schaffen Arbeitsplätze der Zukunft. Auf diesem Weg sind die Wirtschaftsabteilung des Landes und die Standortagentur Tirol verlässliche Partner der Unternehmen“, so Patrizia Zoller-Frischauf.

Innovative Geschäftsmodelle für die Tiroler Wirtschaft
Wie die Anfang des Jahres abgeschlossene Erhebung der Standortagentur Tirol unter 500 Experten und Praktikern aus Wirtschaft und Wissenschaft belegte, sehen die Tiroler Unternehmen konsequente Innovationsarbeit in Form neuer Produkte und Dienstleistungen als Grundlage ihres unternehmerischen Erfolges an. Gleichzeitig erkennen die meisten Tiroler Unternehmen über alle Branchengrenzen hinweg aber dringenden Handlungsbedarf, ihre bestehenden Geschäftsmodelle zu überarbeiten und an neue Marktlogiken anzupassen. Vielfach fehlt es an einer systematischen Herangehensweise, mit der es gelingen kann, zu innovativen Produkten und Dienstleistungen das bestehende Geschäftsmodell weiterzuentwickeln bzw. neue, innovative Geschäftsmodelle hervorzubringen.

Vor diesem Hintergrund erweitert die Standortagentur Tirol ihr Innovationsmanagement für Tiroler Unternehmen um neue Serviceangebote, die beim gestrigen Tiroler Innovationstag vorgestellt wurden. „Dabei geht es im Kern darum, Unternehmen zu neuen Sichtweisen und Fertigkeiten zu verhelfen: Arbeiten an innovativen Produkten und Dienstleistungen, aber denken in innovativen Geschäftsmodellen“, umreißt Dr. Harald Gohm, Geschäftsführer der Standortagentur Tirol, den Kern der neuen Services.

  • Künftig wird die Standortagentur Tirol Technologie- und Markttrends erheben und Tiroler Unternehmen zur Verfügung stellen.
  • Tiroler Unternehmen werden in Workshops die Möglichkeit bekommen, gemeinsam mit Experten ihre Geschäftsmodelle weiterzuentwickeln und anzupassen.
  • Ähnlich zur Arbeit der Standortagentur Tirol mit den heimischen Start-ups werden als weitere Maßnahme etablierte Unternehmen gezielt bei anstehenden Betriebserweiterungen und Ausgründungen begleitet und über das Investorennetzwerk mit Investoren zusammengebracht.
  • Die Standortagentur Tirol bietet eine proaktive Beratung und Information zu Bundes- und EU-Förderungen und begleitet in weiterer Folge Tiroler Unternehmen bei der entsprechenden Förderantragstellung und bei der Abwicklung genehmigter Förderprojekte.
  • In Zusammenarbeit mit der Ecoplus, der Wirtschaftsagentur des Landes Niederösterreich, wird die Standortagentur Tirol heimischen Firmen eine Analyse ihrer Unternehmenskompetenzen anbieten. Daran anknüpfend können die Firmen selbständig oder zusammen mit der Standortagentur Tirol und externen Experten neue mögliche Geschäftsfelder entwickeln und ihr Kerngeschäft entlang ihrer Wertschöpfungskette erweitern.

Die IDM Energiesysteme GmbH aus Matrei in Osttirol hat dies bereits erfolgreich vorgemacht, indem sie ihre Kompetenzen als Wärmepumpenhersteller mit ihrem Know-how in den Bereichen IT und Energiewirtschaft erweitert hat. „Als Produkt bringt IDM damit eine intelligente Wärmepumpe auf den Markt, die den tagesaktuell günstigsten Strompreis ermittelt und die Betriebszeiten der Wärmepumpe darauf abstimmt. Dem Kunden der Wärmepumpe spart das unmittelbar Geld bei der Stromrechnung. Als Unternehmen aber erweitert IDM damit sein Geschäftsmodell und vernetzt sich als Wärmepumpenhersteller mit dem Strommarkt“, bezieht sich Gohm dabei auf ein schon bestehendes Best-Practice-Beispiel. Für das Produkt intelligente Wärmepumpe und das innovative Geschäftsmodell dazu wurde IDM Energiesysteme im Vorfeld des Tiroler Innovationstags mit dem Cluster Award ausgezeichnet.

Innovationsarbeit als Grundstein für Tiroler Unternehmenserfolg
IDM Energiesysteme GmbH, Mitglied im Cluster Erneuerbare Energien der Standortagentur Tirol, ist eines von fünf Clustermitgliedern, die im Vorfeld des gestrigen Tiroler Innovationstags für besonders innovative Produkte, Dienstleistungen oder Geschäftsmodelle mit dem Cluster Award 2016 ausgezeichnet wurden.

Die Cluster Award-Preisträger im Überblick:

IDM Energiesysteme GmbH, Matrei in Osttirol (Cluster Erneuerbare Energien). Die IDM Wärmepumpen vernetzen sich mit dem Strommarkt und verlegen ihre Betriebszeiten auf Tageszeiten mit niedrigsten Strompreisen. Dazu wird über den österreichischen Stromanbieter aWATTar Strom vom Day-Ahead Markt von der Börse bezogen und ein stundenvariabler Fahrplan für die einzelnen Wärmepumpenbetriebsarten berechnet. Dies trägt dazu bei, dass der Verbrauchsanteil an Strom aus erneuerbaren Energien steigt, und Kosten beim Kunden gespart werden. www.idm-energie.at

Rateboard, Innsbruck (Cluster IT). Rateboard bietet eine innovative Revenue Management-Softwarelösung für Individualhotels im Alpenraum. In der userfreundlichen Big Data Lösung werden Daten wie historische und aktuelle Reservierungen, Mitbewerber, Marktnachfrage, Ferien und Events, Bewertungen und Schneelage aggregiert und analysiert. Anschließend wird dem Anbieter eine gewinnbringende Preisempfehlung errechnet, um Umsätze zu optimieren und zu steigern. www.rateboard.info

CubileHealth GmbH, Innsbruck (Cluster Life Sciences). Cubile ist ein skalierbares, kontaktfreies und medizinisches Monitoring-System, mit welchem neben der Atem- und Herzfrequenz auch Parameter zur Sturz- und Dekubitusprophylaxe aufgezeichnet werden. Das System kann dabei unsichtbar in jede Unterlage wie Matratzen oder Sessel etc. eingearbeitet werden. Mittels der gewonnenen biometrischen Daten wird die medizinische und pflegerische Behandlungsqualität erhöht und gleichzeitig das Personal entlastet. www.cubilehealth.com

Management Center Innsbruck, Innsbruck (Cluster Mechatronik). In der am MCI entwickelten Wurfmaschine für das American Football-Training treffen sportliche, trainingswissenschaftliche und mechatronische Aspekte aufeinander. Passpräzision, Usability, Flexibilität und Automatisierungsgrad liegen deutlich über herkömmlichen Wurfmaschinen. Statt einer manuellen Bedienung werden per App Spielzüge an die Maschine weitergegeben. Die Maschine stellt sich entsprechend ein und sorgt dafür, dass der Pass dort landet wo er landen soll. Statt im Training üblicherweise 40 Pässen soll es in derselben Zeit bis zu 400 Pässe pro Passempfänger geben. Die Wurfmaschine wurde in Zusammenarbeit mit den Swarco Raiders Tirol entwickelt und mit dem Cluster Award 2016 ausgezeichnet.

Organoid Technologies GmbH, Fließ (Cluster Wellness). Die von Organoid Technologies hergestellten Oberflächenpaneele aus natürlich duftenden Rohstoffen wie handgesenstem Almheu, Rosenblüten oder Lavendelstängel werden in immer mehr Bereichen eingesetzt, die hohe Anforderungen an die Oberflächenqualität hinsichtlich Abrieb- und Wasserfestigkeit stellen. Um diese zu erfüllen, wurde in Zusammenarbeit mit Adler Lacke teilweise auf Basis nachwachsender Rohstoffe ein innovativer Oberflächenschutz entwickelt, der zudem auch ökologische Gesichtspunkte erfüllt. www.organoids.at

Die Cluster Awards sind mit jeweils 1.000 Euro dotiert.

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